1. In Bad Nenndorf stecken rund 212.000 Euro "Leader"-Förderung

    Lokale Aktionsgruppe inspiziert umgesetzte Projekte samt Kinobesuch / Gesamtvolumen von mehr als einer Millionen Euro

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    BAD NENNDORF (jl). Die strahlende Sonne lässt die weiße Fassade leuchten. Davor hebt sich Mike Schmidt im dunklen Anzugsamt ab. "Das Kolonaden-Gebäude wurde 2013/2014 saniert", erklärt der Verwaltungschef den LAG- Mitgliedern. Damals sind rund 42.500 Euro aus dem "Leader"-Programm in die aufwendige energetische Sanierung des Komplexes geflossen. Das Grundsatzvotum, welche Projekte Mittel aus dem EU-Fördertopf genießen sollen, fällt die LAG (die Bewilligung sprechen die regionalen Landesentwicklungsämter aus). Für die Dacheindeckung – die alten Ziegel waren asbesthaltig – kam seinerzeit das Land Niedersachsen auf. Die Gesamtkosten beliefen sich auf gut 246.000 Euro.

    Die rund 50 Herrschaften folgen Schmidt ins ebenfalls "Leader"-geförderte Kinogebäude. Dort heißt es: bitte Platz nehmen. 200 Sitze stehen insgesamt zur Verfügung. Der "Lion"-Trailer flimmert über die Leinwand. Danach spricht Silke Busche, Geschäftsführerin der Kur- und Tourismusgesellschaft, die das Phönix-Kino seit September 2013 betreibt. 2016 zählten die Kurlichtspiele Busche zufolge mehr als 11.000 Besucher bei einem Umsatz von 85.000 Euro. Für diesen Erfolg war aber auch einiges nötig. Die KurT renovierte den Innenraum, allein der neue Server verschlang 46.000 Euro. "Für die Digitalisierung war das wichtig", betont Busche, die hinter einer alten ausgedienten Filmrolle steht. Fünf verschiedene Arten House- und Programmfilme werden pro Woche gezeigt, und das elfmal im Jahr. Für den äußeren Glanz sorgte die Stadt, die das Gebäude 2014/15 für insgesamt 300.000 Euro umfangreich sanieren ließ. Fast 35.000 Euro gab es an EU-Mitteln aus dem "Leader"-Topf. Seit 2010 flossen insgesamt fast 212.000 Euro Fördergelder aus Brüssel nach Bad Nenndorf. Neben den beiden besichtigten Standorten stecken sie auch in Maßnahmen an der Musikmuschel, am Brunnentempel und am Tempel im Sonnengarten sowie im Umbau des Vereinsheims in ein Mehrgenerationenhaus – bei einem Gesamtprojektvolumen von mehr als einer Million Euro. "Wir bekommen Projektskizzen auf den Tisch", erklärt Landrat Jörg Farr den Hintergrund der Stippvisite. "Was mit dem Geld aber tatsächlich passiert ist, vermittelt nochmal einen anderen Eindruck." Für die Entwicklungen in der Kurstadt ist er voll des Lobes: Bad Nenndorf könne sich zeigen. Foto: jl

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