LAUENAU (al). Zehn Monate nach ersten Bürgervorschlägen kommt der "Integrierte Stadtentwicklungsplan" (ISEK) für Lauenau weiter in Gang. Planer Edgar Englert-Piorkowsky stellte dem Bauausschuss des Fleckens neue realisierungsfähige Projekte vor. Damit wird der 2007 begonnene "Stadtumbau West" fortgesetzt.
Englerts Blick fiel besonders auf die historische Ortsmitte. Er riet zu verkehrlichen Maßnahmen, um die Straße Am Markt aufzuwerten. Dies solle kein Umbau sein, wohl aber eine Verbesserung der jetzigen Situation. Auch der als Parkfläche wichtige Marktplatz könne gestalterisch verbessert werden. Große Chancen sieht er "in den ungeordneten Hinterbereichen der Coppenbrügger Landstraße". Gemeint sind damit insbesondere die Rückseiten der Grundstücke 3 und 5, wo sich derzeit noch einige Gebäude, Biergarten und die stillgelegte Kegelbahn befinden. Hier könnten neben Parkflächen auch neue Fußweg-Verbindungen entstehen. Überhaupt sieht Englert-Piorkowsky eine wachsende Bedeutung für solche direkten Wege im Ort. So sollte auch der Anschluss der Coppenbrügger Landstraße über das Edeka-Gelände bis zur Plaza aufgewertet werden. Generell lobte der Planer "das Herz des Ortes" mit seiner Achse vom Gewerbepark über Marktplatz und "Rundteil" bis in die Marktstraße als "großes Pro für Lauenau". Dies könnte durch die Neugestaltung der ehemaligen Regenberg-Immobilie als so bezeichnete "wichtige Ecke" einen zusätzlichen Impuls erhalten. Als weitere Maßnahmen empfahl er eine verbesserte Radwegführung am westlichen Ortsende und gestalterische Überlegungen für den nördlich von Lauenau befindlichen Aue-Verlauf. Der Experte hielt sogar zusätzlichen Einzelhandel für möglich, die er am Rand der Ortsmitte ansiedeln würde: Neben der Regenberg-Immobilie könnte dies auch an der Ecke Coppenbrügger Landstraße/Carl-Sasse-Straße sowie in der Langen Straße denkbar sein. Letzteres würde Kirchstraße und sogar Langer Garten mehr in den Blickpunkt rücken. "Da sind wir ja schon auf einem guten Weg", kommentierte Gemeindedirektor Sven Janisch die Ausführungen und kündigte ein Einzelhandelsgutachten an. Dem noch im Vorjahr von Englert-Piorkowsky beklagten Leerstand von Gewerbeimmobilien und Wohnungen sah Janisch aktuell nicht mehr: "Wir haben Nachfrage beim Altbestand und wünschen uns jetzt nur Investoren mit Fernsicht." Dass sich das Engagement des Fleckens in Sachen Ortsentwicklung lohnt, berichtete Janisch am Rande: In 2017 fließen 2,7 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln in vier Schaumburger Kommunen. Lauenau erhält davon 500.000 Euro. Foto: al