RODENBERG (gr). In der Kinderkrippe "Leimkaute" hat jedes Kind der Krippe einen eigenen kleinen Ordner zur Verfügung. Dieser dient der Entwicklungsdokumentation der Kinder. "Laut Gesetz sind wir dazu verpflichtet, die Entwicklung in einer bestimmten Form festzuhalten", erklärt Krippenleiterin Gabriela Mecke-Zingel. Dazu gibt es einige standardisierte Verfahren, die die Krippe auch erfüllt. Zusätzlich dazu machen die Betreuerinnen und Betreuer viele Fotos von den Kindern, die in den jeweiligen Ordner gesammelt werden. "Die Kleinen haben immer freien Zugang zu ihren Ordnern und freuen sich jedes Mal riesig, wenn sie sie durchblättern. Besonders groß ist die Freude, wenn sie Mama oder Papa auf einem Foto entdecken", sagt Mecke-Zingel. Und auch für die Eltern sind diese Fotos enorm wichtig: Viele arbeiten ganztags und geben die Kinder genau aus diesem Grund in eine Krippe. Über die Fotos können sie sehen, was ihr Kind den ganzen Tag gemacht haben und wie sie sich in ihrer Abwesenheit weiterentwickeln. Die kleinen Fotoalben und die darin enthaltenen Folien und Bilder werden über einen Kostenbeitrag finanziert. Dieser deckt aber nicht einmal die Hälfte der Kosten. Als Lars Pasucha von Elternvertreterin Meral Özdemir davon erfährt, will er helfen. Für einen Jahrgang stellt er jetzt aus der Deisterbuchhandlung 30 kleine Ordner mit je zehn Folien zur Verfügung. "Ich finde es wichtig, wenn man als Rodenberger Gemeinschaft die örtlichen Kinderkrippen und -gärten unterstützt", sagt Lars Pasucha. Die Erinnerungsbücher stehen in einem Regal im Gruppenraum. Die Kinder blättern stets mit großer Begeisterung durch ihren Ordner. Dabei gelten aber bestimmte Regeln: Jeder darf nur in seinem eigenen Album blättern und dies auch nur am Tisch direkt neben dem Regal. Verlassen die Kinder die Krippe im dritten Lebensjahr, dürfen sie die Ordner mitnehmen. "Damit geben wir ihnen ein Erinnerungsstück mit", meint die Krippenleiterin. Nachgewiesen ist, dass der Mensch sich nicht an Ereignisse vor seinem vierten Lebensjahr erinnern kann. Folglich ist die Zeit, die die Kinder in der Krippe verbringen, als Erinnerung nicht vorhanden. "Mit den Alben ändert sich das. Mein ältester Sohn, der aus der Krippe raus ist, blättert noch heute gerne durch sein Album", erzählt Meral Özdemir. Sie, Lars Pasucha und Gabriela Mecke-Zingel sind vom Konzept der Dokumentation überzeugt und wollen auch in Zukunft damit arbeiten. Foto: gr
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Fotos sind ein Stück Erinnerung
Kinderentwicklung in Bildern verfolgen
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