1. "Nosí can be" - Guten Appetit!

    Irakisch-deutsche Koch-Begegnung im Familienzentrum

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (km). Unter dem Motto "Rinteln isst bunt!" hatte der Kinderschutzbund im Familienzentrum jetzt zum dritten Mal zu einem interkulturelles Kochprojekt eingeladen. Mehr als vierzig Erwachsene und Kinder waren dabei mit von der Partie - je zur Hälfte Deutsche und Flüchtlinge aus dem Irak.

    Entsprechend lebhaft und emsig gingen die Beteiligten zu Werk und bereiteten in den beiden Küchen des Familienzentrums gemeinsam eine Vielzahl traditioneller irakischer Speisen vor. Das Ergebnis habe sich wirklich sehen lassen können, rekapitulierte Mitorganisator Albrecht Schäffer: Vier Suppen, ein wunderbar dekorierter Salat, Fladenbrot, mehrere orientalisch duftende Reisgerichte, Gemüsepizza und ein köstlich süßer Nachtisch standen am Ende zum Verkosten bereit. - Guten Appetit heißt bei den kurdischen Irakern übrigens "Nosí can be", bei den arabisch sprechenden "Wajubat shahyatan".  Bei der irakisch-deutschen Koch-Begegnung sei es jedoch nur in zweiter Linie um das Essen gegangen: "Wichtiger, so Schäffer, "war den Flüchtlingslotsinnen vom Kinderschutzbund, dass Deutsche und Irakis beim Kochen und Essen unkompliziert in Kontakt und ins Gespräch kamen." Und das habe trotz mancher Sprachprobleme wunderbar geklappt. Kommentierte eine deutsche Teilnehmerin: "Es ist ganz einfach, über das Thema Essen ins Gespräch zu kommen. Man kann einfach nachfragen, welche Zutaten und Gewürze in einer Speise sind, schon ist das Gespräch in Gang!"  Im Austausch während des Essens an der großen geschmückten Tafel erfuhren die deutschen Gäste von ihren irakischen Nachbarn dann beispielsweise auch, aus welchem Landesteil im Irak sie stammen, ob sie Kurdisch oder Arabisch sprechen und in welchem Beruf sie in ihrer Heimat gearbeitet haben. Dies sei ein zentrales Ziel dieser Veranstaltung gewesen, erläuterte Albrecht Schäffer: "Durch die Begegnung zwischen Einheimischen und Geflüchteten und durch das gemeinsame Tun möchten wir Berührungsängste abbauen, Interesse an der jeweils anderen Kultur wecken und Verständnis für einander fördern."  Dass das zumindest in Ansätzen an dem Abend klappte ist, das ließ sich aus den fröhlichen Stimmen und den freundlichen Gesichtern von Erwachsenen und Kindern ablesen. Ein Mann aus dem äußersten Nordwesten des Landes, aus dem Sinjar-Gebirge, der früher als Lehrer tätig war, dankte allen Beteiligten mit den Worten: "Dieses schöne Zusammensein lässt uns für einen Tag vieles Traurige vergessen!".  Auch Albrecht Schäffer dankte am Ende allen Mitwirkenden und zeigte sich erfreut, dass die Veranstaltung erneut in den schönen Räumlichkeiten des Familienzentrums durchgeführt werden konnte. Mit den ehrenamtlichen Flüchtlingslotsinnen wird Schäffer in Kürze beraten, ob und falls ja wann eine weitere Veranstaltung in der Reihe "Rinteln isst bunt!" durchgeführt werden soll.  Die Veranstaltung fand statt im Rahmen des Kinderschutzbund-Projektes "Flüchtlingslotsen Rinteln", welches im Rahmen der Förderrichtlinie "Gut ankommen in Niedersachsen" vom Land Niedersachsen und von der Bürgerstiftung Schaumburg finanziell unterstützt wird. Foto: km  

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an