LAUENAU/LANDKREIS (tr). Die Kreisfeuerwehr Schaumburg hat auf ihrer Verbandsversammlung eine Verbesserung der Ausrüstung und Ausbildung gefordert. "Eine Zuteilung neuer Fahrzeuge ist dringend notwendig, dauert aber viel zu lange", sagte Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote im Sägewerk Lauenau. "Die Fahrzeugbeschaffung ist daher komplett neu zu konzipieren und vom Bund an die aktuelle Bedrohungslage anzupassen."
Nur so sei man bei zunehmenden potenziellen Katastrophenlagen wie zum Beispiel Stürmen, Starkregen, aber auch Pandemien, Tierseuchen und Terrorismus angemessen ausgerüstet. Doch gebe es in dem Bereich auch Fortschritte: Ein Gerätewagen Logistik sei bereits geliefert, der Ausbau des Messleitfahrzeuges für die Umweltschutzeinheit stehe kurz vor dem Abschluss. In den nächsten Jahren folgen ein Tanklöschfahrzeug, ein Gerätewagen Atemschutz und ein Gerätewagen Gefahrgut, berichtete Grote. Hinzu komme aber – trotz eines grundsätzlich positiv verlaufenen Jahres mit 464 Brandeinsätzen, 1211 Hilfeleistungen und 337 Fehlalarmen – ein weiteres Problem. "Wir befinden uns durchgängig im ehrenamtlichen Bereich und es wird zunehmend schwieriger, die uns gestellten Anforderungen in vollem Umfang zu erfüllen", sagte Grote. "Das heißt aber nicht, dass ich die Ehrenamtlichkeit in der jetzigen Form infrage stellen möchte." Neben dem demografischen Wandel führten auch Faktoren wie Arbeitsplatzsituation, fehlende Lust auf ehrenamtliche Arbeit sowie zum Teil fehlende Technik und Übernahmequoten dazu, dass es immer schwieriger werde, Bürger für den Dienst in der Feuerwehr zu motivieren. 3423 Männer und Frauen sind aktiv in den Schaumburger Wehren tätig, die Mitgliederzahl ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen – eine "Momentaufnahme", so Grote. Im Zusammenhang mit dieser Problematik ging der Kreisbrandmeister auch auf die langen Wartezeiten bei der Ausbildung der Feuerwehrleute ein. "Auch dadurch verlieren wir Kameraden", sagte er. Der Landtagsabgeordnete Karsten Becker betonte in seinem Grußwort, dass das Land seiner Veranwortung gerecht werden wolle. So seien die Stellen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) bereits aufgewertet und ausgebaut worden, 2018 solle die Nachfrage auch komplett gedeckt werden können. "Ich habe das Gefühl, dass das Land uns ernst nimmt und wir auf dem richtigen Weg sind", entgegnete Karl-Heinz Banse, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen. Mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille zeichnete Klaus-Peter Grote im weiteren Verlauf der Versammlung den Bückeburger Bürgermeister Reiner Brombach aus. "Trotz teilweise erheblicher finanzieller Probleme liegt ihm die Ausstattung der zehn Feuerwehren der Stadt Bückeburg am Herzen, die Förderung und der Ausbau der Jugend- und Kinderfeuerwehren werden von ihm mit viel Nachhaltigkeit und Engagement betrieben", begründete Grote. Zudem erhielten Rolf Bruns das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold sowie Bernd Entorf, Ralf Bredemeier, Thomas Reichelt, Ernst Agsten, Dirk Sassmann und Björn Held selbiges in Bronze. Die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbands erhielten Lena Nerge, Andreas Seele und Reiner Wessling. Peter Kipper wurde kommissarisch zum stellvertretenden Bereitschaftsführer ernannt, Thorsten Lukaszyk führt nun den dritten Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd und Karsten Lichter ist dessen kommissarischer Stellvertreter. Weiterhin wurden Oliver Willert und Stephan Bradtmöller zu Löschmeistern und Dirk Held zum Oberfeuerwehrmann befördert. Foto: tr