RINTELN (ste). Professoren, die durch den Park flanieren, Studenten, die die Gastronomiebetriebe bis früh in den Morgen bevölkern, kleine Gruppen, die sich am Weserufer mit Laptop und Büchern auf ihre nächste Klausur vorbereiten! Das alles sind Bilder, die man aus den Universitätsstädten kennt und schätzt. Buntes Treiben und Leben, dass sich jede Stadt wünscht. Rinteln ist auf dem besten Weg, diese Bilder Wirklichkeit werden zu lassen. Nicht ohne eine gewisse Befriedigung und Stolz teilte Bürgermeister Thomas Priemer jetzt zusammen mit Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck und der Demografiebeauftragten Linda Mundhenke mit, dass ein privater Hochschulträger, die staatlich anerkannte "Diploma", als Kooperationspartner für ein neuzugründendes städtisches Unternehmen gewonnen werden konnte. Der Plan sieht vor, dass das Rintelner Unternehmen und ein Trägerverein die Akquise der Studenten vornimmt und die "Diploma", ein Tochterunternehmen der Blindow-Schulen, die Lehre übernimmt. Ambitionierter Start soll bereits im Herbst diesen Jahres mit dem ersten Semester sein. Schwerpunkte der Themenbereiche des Fernstudienkonzeptes mit Präsenzpflicht alle zwei Wochen an einem Samstag sollen die Fachbereiche Gesundheit und Soziales, Frühpädagogik, Kindheitspädagogik, Medizinalfachberufe und soziale Arbeit sein. Bislang, so Priemer, gäbe es solche Studiengänge in der hiesigen Region nicht, nur in Bielefeld.
Sollte das Fernstudium gut anlaufen, könnte es ausgebaut werden auf ein reguläres Studienangebot, so zumindest die Vision von Bürgermeister Thomas Priemer. Dann, so Priemer, wäre seines Erachtens ein idealer Standort für eine künftige Universität Rinteln am Kollegienplatz: "Quasi am historischen Uni-Standort von Rinteln", so Priemer. Seine Hoffnung: "2021 wäre die Rintelner Universität 400 Jahre alt geworden. Vielleicht kann man dann ja auch den neuen Uni-Standort Rinteln feiern!" Mit beteiligt an den Kooperationsverhandlungen war auch der Rintelner Prof. Hans F.W. Hübner, selbst vor 20 Jahren an der Gründung der "Diploma Hochschule" beteiligt und heute Ehrenpräsident. Er macht Rinteln Hoffnung auf ein schnelles Wachstum der Uni: "Im hessischen Bad Sooden-Allendorf haben wir mit 25 Studenten angefangen und mittlerweile sind es 5.000 in 18 Studiengängen!" Fernstudium funktioniert fast genauso wie normales Studium. Nur sitzen die Studenten nicht im Hörsaal, sondern sind Teil der Studiengruppe in einem virtuellen Raum am Computer. Finanziell steuert die Stadt 25.000 Euro als Startkapital für die neu zu gründende Gesellschafter bei und weitere 25.000 Euro für eine Geschäftsstelle. Rund 200 Euro Studiengebühr pro Semester sollen das Studium auch finanziell attraktiv halten. Der Rat wird sich am 6. April mit dem Thema beschäftigen und sich dann auch Gedanken über den Namen der Universität machen. Foto: ste Die Demografiebeauftragte Linda Mundhenke, Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck und Bürgermeister Thomas Priemer arbeiten mit Hochdruck an der Realisierung einer neuen Uni-Rinteln.