RINTELN (km). Ein neues Modell für den Konfirmandenunterricht haben jetzt die Pastoren Sabine Schiermeyer, Dr. Dirk Gniesmer und Diakonin Kim Böttjer vorgestellt. Dabei geht es vor allem darum, dass die religiöse Instruierung der Kinder bereits im vierten Schuljahr beginnen soll - was in in vielen Gemeinden der Landeskirche schon selbstverständlich sei, wie Sabine Schiemeyer beim Presse-Termin im Nikolai-Büro erläuterte.
Man habe im Pfarramt und in den Kirchenvorständen "intensiv über die Situation von Kindern und Jugendlichen in heutiger Zeit und über den Konfirmandenunterricht in unseren Gemeinden nachgedacht". Dabei seien die Verantwortlichen zu dem Ergebnis gekommen, dass es sinnvoll und notwendig sei, das bestehende Modell zu verändern. "Wir möchten einen Teil des Konfirmandenunterrichts schon im 4. Schuljahr erteilen", so die Pastorin - daher auch die Kurzform "KU 4". "Wir befürworten diese Veränderung in erster Linie deshalb, weil wir damit der Lebenssituation der Kinder und den Kindern selbst gerechter werden möchten," so Dr. Dirk Gniesmer. Bisher hätten Mädchen und Jungen im Alter von etwa 12 bis 14 Jahren an zwei aufeinander folgenden Jahren (Klasse 7 und 8) den Konfirmandenunterricht besucht. - Im neuen Unterrichtsmodell sind Vor- und Hauptkonfirmandenunterricht voneinander getrennt. Der Beginn des Vorkonfirmandenunterrichts ist vorgezogen. Vorkonfirmanden werden alle Kinder, die im Schuljahr 2017/18 in die 4. Klasse kommen. Der Hauptkonfirmandenunterricht wird dann wie gewohnt in der 8. Klasse stattfinden und endet mit der Konfirmation. Der Unterricht wird nach den Sommerferien an einem Wochentag in den Gemeindehäusern stattfinden und jeweils eine Stunde dauern. Insgesamt sind für das erste Unterrichtsjahr 16 Stunden geplant, die ungefähr alle 14 Tage bis drei Wochen eingeplant sind. Im Unterricht sollent die Kinder "biblische Geschichten und religiöse Themen spielerisch und kreativ erarbeiten", wie es in dem von Kim Böttjer vorgestellten Konzept heißt. Neben dem Unterricht seien die Kinder besonders zu den Familiengottesdiensten in den Kirchengemeinden eingeladen. Innerhalb der Vorkonfirmandenzeit finde zudem ein "KU4-Wochenende" mit einer Übernachtung statt. In den Jahren zwischen KU 4 und KU 8 möchten die Seelsorger un deren Mitarbeiter den Kontakt zu den Kindern und dann Jugendlichen halten und sie zu verschiedenen Projekten und Aktionen einladen. Dazu könne eine Fahrt in den Hoch- und Tiefseilgarten in Kalkriese genauso gehören wie ein Besuch im EineWelt-Laden oder ein Filmabend. Der Unterricht in Klasse 8 wird 14-tägig erteilt, eine Unterrichtseinheit dauert wie schon bisher zwei Stunden. Für den Unterrichtsbeginn im 4. Schuljahr sprächen viele Gründe, heißt es in dem vorgelegten Konzept. Kinder im Grundschulalter etwa "sind noch sehr aufgeschlossen für den Glauben, hören gern Geschichten und beteiligen sich aktiv an kreativen Angeboten". Die Kinder besuchten anstelle des Hauptgottesdienstes Familiengottesdienste, die von ihnen mitgestaltet werden können. Außerdem sollen sie das Krippenspiel für Heiligabend einstudieren. Die Kinder würden "über einen mehrjährigen Zeitraum von ihrer Kirchengemeinde begleitet und mit ihr vertraut". Nähere Informationen vermittelt Diakonin Kim Böttjer (Telefon 05751/9636440 oder Email kim.boettjer@evlka.de) im Büro der Nikolai-Gemeinde an der Brennerstraße 30. Foto: km