HANNOVER (bb). Zu Beginn der rund zweiwöchigen Spielpause versucht Hannover 96 mit dem Trainerwechsel von Daniel Stendel zu André Breitenreiter einen Impuls für das letzte Saisondrittel zu setzen. Er habe einen klaren Plan, um das Auftreten der Mannschaft zu verbessern, werde allerdings "nicht alles umkrempeln", so der Hannoveraner Breitenreiter auf der Vorstellungs-Pressekonferenz in der HDI-Arena.
"Fußball ist Ergebnissport", so Manager Horst Heldt mehrmals zur Begründung für die Trennung von Daniel Stendel. Und ganz besonders in der Lage von Hannover 96, das sich den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben habe. Heldt dankte Stendel für dessen Einsatz, für die Wiederbelebung der Mannschaft am Ende der Abstiegssaison und für das Entfachen einer Euphorie um das Team. Angesichts des Abrutschens auf einen Nichtaufstiegsplatz sei er jedoch überzeugt gewesen, dass eine Veränderung notwendig sei. Nun ist es am 43-jährigen Hannoveraner Breitenreiter, die Mannschaft wieder auf einen der beiden direkten Aufstiegsplätze zu führen. Gewiss sind die Abstände noch gering, allerdings blieben die spielerischen Leistungen auch dürftig. Breitenreiter hob hervor, dass die Mannschaft über eine hohe individuelle Qualität verfüge, mit der sich das Aufstiegsziel erreichen lasse. Zeitweise habe das Team ein gutes Pressing gespielt, Einsatzwille und Moral hätten gestimmt, so Breitenreiter zu den Stärken des Teams. Bei der relativ kurzen verbleibenden Zeit gelte es, "Nuancen zu verändern", um eine Verbesserung zu erreichen. Leichtigkeit und Souveränität müssten zurückgewonnen und auf das Spiel übertragen werden. Heldt hob ausführlich die Qualitäten Breitenreiters hervor, die ihn zu dessen Verpflichtung bewogen hätten. Dieser besitze ein sehr feines Gespür für die Entwicklungen innerhalb einer Mannschaft und wisse diese zu steuern. Er habe mi t Paderborn schon bewiesen, dass er aufsteigen könne, sei insgesamt ein "facettenreicher Trainer" der sehr viel liefern könne. Die ihnen nachgesagten Unstimmigkeiten aus der Zusammenarbeit beim FC Schalke 04 seien ausgeräumt, wie beide festhielten. Diese seien der damals sehr unruhigen Situation im Ruhrgebietsclub geschuldet gewesen. Breitenreiter bringt seinen langjährigen Co-Trainer Volkan Bulut mit zu Hannover 96. Beide bereiten die Truppe nun auf das Heimspiel gegen Union Berlin vor, das am 1. April stattfindet. Gegen eine Mannschaft, die ihn an sein damaliges Aufstiegsteam Paderborn erinnere, so Breitenreiter. Union sei in einen Lauf gekommen, und wachse ein Stück weit über sich hinaus, hielt Breitenreiter fest. Ganz offenbar, nach der Pressekonferenz setzte sich Union am Montagabend gegen Nürnberg durch und sicherte sich die Tabellenführung. Bevor 96 ins Duell mit dem Spitzenreiter geht, ergibt sich im Benefizspiel am morgigen Donnerstag, um 18.30 Uhr noch einmal im heimischen Stadion die Chance zum Test gegen einen Bundesligisten. Und zwar gegen Heldts und Breitenreiters gemeinsame Station, den FC Schalke 04. Foto: bb