1. In Deutschland und im Iran zuhause sein

    Ein Leben zwischen mehreren Kulturen

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    ROHDENTAL (mk). Gut besucht war die Vortragsveranstaltung "Leben zwischen den Kulturen" der Landfrauen. Zu Gast war die Kreisvorsitzende der Landfrauen Braunschweig, Parvin Hemmecke-Otte. Geboren und aufgewachsen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern in Kerman, Iran, schloss die junge Frau nach zwölf Jahren die Schule mit dem Abitur ab. Zum Studium ging es nach Deutschland – hier gab es den ersten Kulturschock, als sie einem sich küssendes Paar auf der Straße begegnete. Die islamische Revolution hat im Iran viel verändert und die Regeln, besonders für Frauen, sind sehr streng und für Europäer oft schwer zu verstehen. In Deutschland fungierte darum der Bruder als Tugendwächter für seine Schwester. Dennoch traf sie hier ihren heutigen Ehemann und zog schließlich nach Braunschweig-Bienrode auf dessen Bauernhof. Hier hatte Parvin nicht nur mit neuen, unbekannten Arbeitsweisen sondern auch mit vielen Vorbehalten und Vorurteilen zu kämpfen. Dazu kam noch das Heimweh, denn der Bruder war mit seiner Familie von Kassel wieder in den Iran zurückgegangen. In der Familie ihres Mannes sehr gut aufgenommen, fehlten ihr doch vor allem soziale Kontakte. Das änderte sich als ihre Schwiegermutter sie mit zu den Landfrauen nahm, wo sie eine steile Karriere hinlegte. Sofort wurde sie Ortsvertrauensfrau und nach zwei Jahren Kreisvorsitzende. Seit sechzehn Jahre bekleidet sie nun äußerst erfolgreich dieses Amt und ist durch die Landfrauenarbeit in Deutschland angekommen und zuhause. "Heimat ist nicht unbedingt da, wo man geboren ist, sondern da, wo man viele Menschen kennt und sich wohlfühlt," so Parvin Hemmecke-Ottes Resümee. Dann stellte sie den Landfrauen ihre iranische Heimat vor. Bilder von Basaren und Moscheen, von Pistazienplantagen und der Ernte in glühender Sonne, von Prachtbauten und von ihren Reisen an die schönsten Orte des Irans machten den Vortrag noch beeindruckender. Foto: privat

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