1. Politik und Polizei pochen auf Präsenz

    SPD-Abgeordnete besuchen altes und neues Kommissariat

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    LANDKREIS/BAD NENNDORF (jl). Die Sicherheitslage hat sich überall verändert. Präsenz und Ansprechbarkeit der Polizei sind wichtiger denn je, so der Tenor eines Pressegespräches im Polizeikommissariat (PK) der Kurstadt mit sozialdemokratischer Prominenz. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im niedersächsischen Landtag war auf Einladung ihres Fraktionskollegen Karsten Becker in dessen Wahlkreis gekommen. Den Sicherheitskräften hierzulande attestierte Johanne Modder "gut aufgestellt" zu sein. "Sie machen einen guten Job", sagte sie bei ihrer Stippvisite in Bad Nenndorf.

    Im Vergleich zum Bundestrend bei den Kriminalitätsdelikten sprach Becker niedersachsenweit von einem "hohen Maß an Sicherheit". Die Zahl der Kriminalitätsopfer sei so niedrig, wie lange nicht mehr. Auch für Schaumburg konnte Polizeiinspektionsleiter Frank Kreykenbohm auf drei Prozent weniger Straftaten verweisen. Dass den Beamten im Raum Nenndorf und Rodenberg Anfang des Jahres Wohnungseinbrüche "um die Ohren geflogen" sind, lässt sich nach Worten des PK-Leiters Michael Panitz nicht erklären. In der letztjährigen Gesamtstatistik waren jene Verbrechen ebenfalls rückläufig. Dass sich das subjektive Sicherheitsempfinden nicht unbedingt mit den tatsächlichen Kennzahlen untermauern lasse, merkte der heimische SPD-Landtagsabgeordnete und polizeipolitische Sprecher an. "Da ist die Präsenz wichtig, die Polizei muss dauerhaft vor Ort ansprechbar sein", sagte Becker. Zudem stecke der Schlüssel zu erfolgreicher Kriminalitätsbekämpfung im sozialen Bereich, in der Prävention. Außenstationen wie in Rodenberg und Lauenau einzustampfen, habe nie zur Debatte gestanden, betonte Modder. Die Ansprechbarkeit gelte auch für die steigende Onlinekriminalität, auf die die Runde ferner zu sprechen kam. Panitz skizzierte, dass immer mehr Nutzer, getrieben von der Mentalität "Geiz ist geil", auf angebliche Internetschnäppchen böse hereinfielen. Wegen der "vielen Verschleierungsmöglichkeiten" im World Wide Web gebe es für die Polizei generell nur wenige Angriffsmöglichkeiten. Eine vernetzte Zentralstelle, in der sich Beamte nur auf Cybercrime spezialisieren, richtet die Inspektion nach Angaben ihres Leiters derzeit in Nienburg ein. Dennoch, da war man sich einig, brauche es auch künftig den kompetenten Ansprechpartner in der Dienststelle vor Ort, wo der Erstzugriff erfolge. Neben der Bürgernähe ist es aus Sicht Beckers auch wegen der zugenommenen Belastung der Beamten zu begrüßen, dass die Landesregierung 1.000 neue Polizisten einstellen will. Auf Nachfrage, wo es noch hake, nannte die SPD- Landtagsfraktionschefin den Wunsch nach mehr Personal in der Kriminaltechnik. Die gute Aufstellung der Polizei bezog Becker auch auf die räumliche Situation. Die Kommissariate Bückeburg, Obernkirchen und Bad Nenndorf erfahren eine Modernisierung oder ziehen in geeignetere Unterkünfte um. Wie groß die Veränderung in der Kurstadt ist, davon überzeugten sich die angereisten Sozialdemokraten selbst. Sie besichtigten abschließend die 1.000 Quadratmeter große Baustelle in der Kurhausstraße. Bereits zum 1. Juli soll sich der neue Standort mit Leben füllen. Foto: jl

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