1. Ersatzfläche ermöglicht Open-Air-Café

    Bäckerei Bernhardt: Die Stadt Bad Nenndorf hilft im Streit um Außenbereich übergangsweise aus

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BAD NENNDORF (jl). Die Bäckerei Bernhardt bekommt ihre offiziell genehmigte Außengastronomie – allerdings dank einer von der Stadt bereitgestellten Fläche vor dem Haupteingang. Die Beilegung des seit gut zwei Jahren währenden Zwists in der Wohneigentümergemeinschaft (WEG) des Gebäudes ist damit aber noch nicht besiegelt. "Das ist nur eine Zwischenlösung", betonen die Beteiligten. Die Geschichte dahinter ist verzwickt. Beinahe hätte sie mit dem Dichtmachen des Bäckers an der Hauptstraße ihr jähes Ende gefunden. Aber von vorne.

    Veronika Bonitz gehören die Räumlichkeiten – und ein Sondernutzungsrecht für den Bereich des Außencafés. Das hat bereits der Vorgänger, die Backstube Siebrecht, jahrelang betrieben. Nach dem Mieterwechsel fiel Anfang 2015 aber auf, dass die Teilungserklärung der WEG das betreffende Areal als Stellfläche für Fahrzeuge ausweist. Die baurechtliche Hürde konnte die Vermieterin noch nehmen, indem sie die Parkplätze als solche bei der Stadt ablösen durfte. Ein offizieller Schlussstrich scheitert laut Verwalter Jens Obenhaus aber nach wie vor an Fragen des Wohneigentumsrechts. Bonitz‘ Antrag, das Sondernutzungsrecht für die Fläche entsprechend zu ändern, ist mangels Einstimmigkeit abgelehnt worden. Belästigung durch Lärm und Zigarettenqualm war die Sorge. Die Meinungsverschiedenheit gipfelte in einem Rechtsstreit – zugunsten der Hausgemeinschaft. Damit bleibt das Freiluftangebot unzulässig, ungeklärte Versicherungsfragen schieben bis dato einen Riegel vor die Terrassentüren. Ohne die Möglichkeit des Außencafés wollte der Bäcker aber schließen. "Ich hatte die Kündigung schon vorliegen", berichtet Bonitz. Ihr Hilferuf erreichte einmal mehr Verwaltungschef Mike Schmidt. Der kümmerte sich um die Ersatzfläche. "Für uns ist das erstmal eine gute Alternative", sagt Bernhardt-Vertreter Frederic Liecker. Bonitz setzt sich nach eigenen Angaben nach wie vor mithilfe eines Juristen dafür ein, dass die Bäckerei den zugehörigen Außenbereich an der Südwestfassade "legal" nutzen kann. Obenhaus betont: "Wir müssen endlich eine zukunftssichere Lösung in trockene Tücher bekommen." Wie vertrackt das Ganze ist, wird auch daran deutlich: Unter dem Dachüberstand sind Obenhaus zufolge Tische und Stühle strikt tabu. Der Open-Air-Cafébetrieb dürfe sich ausschließlich auf städtischer Fläche bewegen. Dem Startschuss steht buchstäblich nur noch der Fahrradbügel im Weg, den die Stadt entfernen muss. Bis Mai sollen die luftigen Plätze bedient werden. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an