LANDKREIS (bb). Im Rahmen der Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum laden die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe und das katholische Bistum Hildesheim zu einem ökumenischen Gottesdienst am Freitag, dem 17. März, ein. Die Andacht in der St. Martini-Kirche zu Stadthagen steht unter der Überschrift "Vom Konflikt zur Gemeinschaft – Heilung der Erinnerung". Landeskirche und Bistum laden "alle Christenmenschen" zur Teilnahme an diesem Gottesdienst ein.
"Die Gemeinsamkeit der beiden Kirchen ist größer als das Trennende", betonte Karl-Hinrich Manzke, Landesbischof der Landeskirche Schaumburg-Lippe, im Pressegespräch. Aus diesem Gedanken der Verbundenheit heraus hätten sich die evangelische Kirche und die katholische Kirche darauf verständigt, das Gedenken der Reformation 500 Jahre nach der Veröffentlichung der Thesen Martin Luthers 1517, gemeinsam zu begehen. Dazu würden ökumenische Andachten auf Bundes- und Landesebene gehalten. Manzke informierte gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Stephan Uchtmann und Superintendent Martin Runnebaum über den Gottesdienst in St. Martini, mit dem das Gedenken in ökumenischer Verbundenheit auch in dieser Region gelebt werden soll. Manzke hielt fest, dass die Reformation nicht eine reine Erfolgsgeschichte sei. Sie habe beigetragen zur Spaltung der Kirche, habe einen Einfluss auf verschieden Religionskriege gehabt und mache Menschen in konfessionell gemischten Ehen bis zum heutigen Tag zu schaffen. Dieses mit der Kirchentrennung verbundene Leid müsse im Reformationsjahr auch benannt werden. Evangelische und katholische Kirche würden das gemeinsame Zeugnis von Jesus Christus in die Mitte stellen und in Wahrhaftigkeit der Vergangenheit gedenken. Der Gottesdient, der in der St. Martini-Kirche am 17. März um 18 Uhr beginnt, werden der Bischof von Hildesheim Norbert Trelle und Landesbischof Karl-Hinrich Manzke zusammen mit weiteren evangelischen und katholischen Geistliche halten. Die Andacht soll die Gemeinsamkeit der christlichen Konfessionen hervorheben und gleichzeitig soll um Vergebung für das Leid und den Streit gebeten werden, welche die Kirchentrennung in die Welt gebracht hat. Musikalisch wird der Gottesdienst vom Vokalensemble Stadthagen und dem Posaunenchor begleitet. Anschließend besteht die Gelegenheit zum Austausch im Marie-Anna-Stift. Karl-Hinrich Manzke, Martin Runnebaum und Stephan Uchtmann erklärten, dass ökumenisches Zusammenwirken in der Region Schaumburg im Alltag vielfältig gepflegt würde. Der gemeinsame Gottesdienst sei auch eine Würdigung dieser Kontakte. Herzlich seien zu ihm auch Christen weiterer Kirchen und christlicher Gemeinschaften geladen. Foto: bb