SAMTGEMEINDE NENNDORF (tr). Wenn die Temperaturen in Deutschland im Frühjahr steigen, kommen auch Frösche, Kröte, Molche und Unken wieder aus ihren Winterquartieren. Im Haster Wald sind vor Kurzem die ersten Erdkröten gesichtet worden, die sich auf Laichwanderung machen. Die Nabu-Ortsgruppe der Samtgemeinde Nenndorf hat dies zum Anlass genommen, am vergangenen Wochenende einen Krötenschutzzaun zwischen Haste und Kohlenfeld aufzustellen.
"Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Straßennetzes betroffen. Neben dem Überrollen sterben viele Tiere auch, obwohl sie nicht direkt überfahren werden", teilt Andrea Goike vom Nabu Nenndorf mit. So habe Dietrich Hummel, Professor am Institut für Strömungsdynamik der TU Braunschweig, herausgefunden, dass es der Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn ist, den die Amphibien nicht überleben. Da dieser von der Geschwindigkeit abhänge, solle das Tempo möglichst gering gehalten werden, um die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen, appelliert Hummel an die Autofahrer. Aus diesem Grund stellt die hiesige Straßenmeisterei in Kürze Schilder auf, die auf diese Problematik hinweisen und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Stundenkilometern vorsehen. "Diese Vorsichtsmaßnahme dient nicht nur den Tieren, sondern auch den Naturschützern, die täglich an der Straße entlanggehen und durch hohe Geschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen stark gefährdet sind", so Goike. Die Mitglieder der Nenndorfer Naturschutzgruppe sind Jahr für Jahr wieder aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. "Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen", sagt Goike. Auch in der Samtgemeinde Nenndorf brauche man noch Unterstützung bei der Betreuung des Krötenschutzzaunes im Haster Wald, um die A mphibien sicher zu ihrem Laichgewässer zu bringen. Kontakt über Andrea Goike 05723/740640. Foto: privat