BAD NENNDORF/LANDKREIS (bb). Der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) Karl Rothmund hat im Hotel Esplanade in Bad Nenndorf unter der Überschrift "Nachhaltigkeit - Ein Thema auch für den Fußball?" gesprochen. Im Rahmen der vom Kulturforum Bad Nenndorf veranstalteten Reihe "Impulse" umriss Rothmund die Arbeit der Dachverbände auf Bundes- und Landesebene für die Amateurvereine und in verschiedenen sozialen Feldern.
Kernaufgabe der Verbände wie NFV und Deutscher Fußballbund (DFB) bleibe der Erhalt und die Unterstützung seiner Mitgliedsvereine. Hier in den Amateurvereinen würden die Aktiven ihren Sport ausüben, die Vereinsangehörigen Gesellschaft suchen, der Nachwuchs an das Spiel mit dem Ball herangeführt. "Nur dadurch sichern wir die Zukunft des Fußballs in Breite und Spitze", hielt Rothmund fest. Wertevermittlung, Kinder- und Jugendarbeit, Integration und viele weitere gesellschaftlich wichtige Leistungen würden von den Vereinen tagtäglich erbracht. Hinzu komme eine ganz Reihe von Projekten im sozialen und karikativen Bereich. Seit dem Jahr 1954 sei der DFB auch auf diesen Feldern tätig geworden. Sehr bewusst würden die Fußballverbände für eine offene, freie Gesellschaft eintreten. Eine systematische Bearbeitung des Themas Nachhaltigkeit für den DFB sei in den 2000er Jahren in Angriff genommen, 2010 der erste Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht worden. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft von 2006 sei der Prozess eingeleitet worden, der auch die Strukturen und Abläufe innerhalb des DFB in den Blick nahm. Gerade auch der dubiose Transfer von 6,7 Millionen an die Fifa habe vor Augen geführt, dass dies nötig gewesen sei. Der DFB habe da mals eine ähnliche Praxis gepflegt, wie auch viele große Amateurvereine. Die Führungsspitze habe ihre Entscheidungen in einem nach außen abgeschlossenem Zirkel getroffen, ohne Transparenz für andere Gremien, die Öffentlichkeit und die Basis. Natürlich sei eine solche Überweisung ohne Leistung und ein solcher Vorgang nicht akzeptabel auch wenn dabei "ganz sicher niemand in die eigene Tasche gewirtschaftet hat". Die in ihrer Struktur in der Nachkriegszeit entstandenen Vereine und Verbände hätten viel geleistet. Nun seien diese Strukturen jedoch anzupassen. Hier sei mittlerweile viel geschehen, der DFB beispielsweise veröffentliche mittlerweile beispielsweise eine Gewinn- und Verlustrechnung. Das Rückgrat des Sports sei das Ehrenamt, diese sei zu stützen sei entscheidend. Von den Vereinen sei bei allem Engagement zu überlegen, ob die Jugendbeiträge nicht zu erhöhen seien. Hätten sich Eltern früher mehr selbst eingebracht, sei heute der Betreuungsaufwand in den Jugendteams deutlich höher. Dann habe auch eine Anpassung der Beiträge ihre Berechtigung.Foto: bb