LAUENAU (jl). Vor mehr als 120 Personen hat Gemeindedirektor Sven Janisch die Sonderausstellung von Bruni Lemme im Lauenauer Gewerbepark eröffnet. Lemme feierte im letzten Jahr ihren 80. Geburtstag, und "ihre" Projektgruppe blickt derzeit auf 15 Jahre Ausstellungen in der Kunstetage zurück. In ihren einleitenden Worten hatte die Künstlerin die Entwicklung der Räumlichkeiten Revue passieren lassen. "Am Anfang war es wie in der Bibel – alles war dunkel", erinnerte sie an die seinerzeit schwarz abgehängten Decken.
"Bruni Lemme hat eine Art, Kunst darzustellen, die einen mitnimmt und fasziniert", sagte Janisch über die hiesige Künstlerin, die unter anderem Keramikobjekte gestaltet. Nicht immer erschließe sich einem die Botschaft, man müsse, wie Lemme, einmal um die Ecke denken, befand Janisch und nannte den "Fernseher" als Beispiel. Einer Aussage widersprach er aber augenzwinkernd: "Lauenau war nicht dunkel. Wir können uns aber darauf verständigen, dass Sie kulturell das Licht angemacht haben." Ins Boot hat sich die 80-Jährige vier Gastausstellerinnen geholt. Ute Berardinelli, von Beginn an in der Kunstetage aktiv, ist mit expressiver Malerei vertreten. Für ihre 15-jährige Tätigkeit überraschte Lemme die Stadthägerin (und Janisch, der noch schnell signieren musste) mit einer Urkunde. Während Doris Pöhler aus Hessisch Oldendorf inspirierende Acrylbilder ohne Titel zeigt, lässt Fotografin Janine Gilbeau (Stadthagen) in ihren Collagen Grenzen verschwimmen. Der "Mobile Digital Art" hat sich Simone Kirschning verschrieben. Auf dem Bildschirm ihres Smartphones skizziert die Bückeburgerin zwischen Zeichnung und Comic vor allem Menschen. Wer wissen will, was sich hinter vielsprechenden Titeln wie "Zuneigung", "Portugal", "Käs Richards", "Sphärenklänge!" oder dem Objekt 15 verbirgt, hat noch bis zum 26. März die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen. Geöffnet ist jeweils sonnabends von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr. Ein besonderer Termin wartet mit der Finissage am 19. März auf die Besucher. Digitalkünstlerin Kirschning und Bruni Lemme beim Wachsmalen lassen sich über die Schultern schauen.Foto: jl