BAD NENNDORF (jl). Insgesamt ein sehr guter Haushalt, der nach zwölf Jahren erstmals ohne eine Netto-Neuverschuldung auskommt und unterm Strich mit einem Überschuss von 22.000 sogar noch Verpflichtungen bedienen kann. Mit diesen Worten fasste Verwaltungschef Mike Schmidt das diesjährige Zahlenwerk der Samtgemeinde mit einem Ergebnisvolumen von 15,7 Millionen Euro zusammen. Um zukunftsfähig zu bleiben, müsse die Verwaltung allerdings die Einnahmenseite genau überprüfen. Schließlich habe man noch viel vor. Schmidt verwies unter anderem auf die zusätzlichen Ausgaben in der Kinderbetreuung ab Sommer. Die müssten aufgefangen werden, nur höhere Elternbeiträge dürften dafür aber nicht ausreichen. Auch die Samtgemeindeumlage – 2017 nahezu unverändert bei 3,9 Millionen Euro – wird wohl im kommenden Jahr steigen. Größte Posten bei den Investitionen sind der Krippenbau Hohefeld mit gut einer Millionen Euro, wovon jedoch 720.000 Euro erstattet werden. Baumaßnahmen an der Grundschule Haste schlagen mit insgesamt 253.000 Euro zu Buche. Zudem fließen 200.000 Euro in die Druckrohrleitung von Riepen nach Ohndorf. Kämmerer Frank Behrens stellte für 2018 eine geringe Nettoneuverschuldung von 200.000 Euro in Aussicht. Danach soll das Kassenminus zunächst nicht weiter anwachsen. Im Vergleich zu anderen Haushaltsverabschiedungen sei es in diesem Jahr "ganz einfach" lobte Werner Bövers (CDU) das Zahlenwerk. Dennoch sei die Finanzlage ernst zu nehmen, aber nicht aussichtslos. Aus Sicht von Ingo Knieper (SPD) gibt es keinen Grund zu feiern: "Die Samtgemeinde ist in erheblichem Maße verschuldet und befindet sich am Rande ihrer Finanzkraft." Er forderte, einen Maßnahmenplan umzusetzen. Projekte müssten priorisiert sowie die Investitionen detailliert ausgewiesen werden. Er kritisierte, dass für die Übergangslösung mit zwei Kindergartengruppen keine Haushaltsmittel eingestellt sind. "Bauchschmerzen"äußerte auch Uwe Engelking beim avisierten Schuldenstand zum Jahresende von 18,66 Millionen Euro. Der WGN-Politiker mahnte zu Weitsicht: "Wir haben noch viel vor der Brust." Dennoch gab er, wie auch der Rest des Rates, dem Haushalt seine Jastimme.
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Mit gemischten Gefühlen
Samtgemeinde macht keine neuen Schulden, hat aber ein dickes Minus
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