RINTELN (ste). "Erfolgreiches Stadtmarketing ist digital!" Hendrik Tesche von "MobileBrownie" aus Bückeburg machte keinen Hehl daraus, dass die Innenstädte ohne neue und innovative Ideen kaum Überlebenschancen haben: "Erst ziehen die großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese Käuferpotential ab, dann auch noch der Internethandel!" Innenstädte hätten jedoch das Potential, durch ihre ganz individuelle Schönheit und ihr Angebot zu punkten und dabei seien digitale Strategien unverzichtbar. Minden sei hier in der Region ein Vorreiter mit seinem freien WLAN in der Stadt und QR-Codes an interessanten Punkten. Als digitale Begleitung habe sich Minden jetzt auch für eine eigene App entschieden, auf deren Plattform der Besucher der Stadt vielfältig informiert werde und auch Angebote der einzelnen Geschäfte per "Push Notification" bekommen könne.
Tesche machte es an Beispielen fest: "Smartphones und Tablets beherrschen das Bild der Stadt, 49 Millionen Deutsche haben ihr Smartphone immer dabei, 80 Prozent davon suchen lokal nach Infos und von diesen 80 Prozent lassen sich 60 Prozent in ihrer Kaufentscheidung durch die Ergebnisse auf dem Smartphone leiten!" Potential, das der Einzelhandel nicht verschlafen dürfe. Tesche brachte es auf einen kurzen Nenner: "Wer es auf das Smartphone schafft, kommt im Alltag der Menschen an!" Und noch einfacher: "Die Stadt muss in die Hosentaschen der Menschen kommen!" Die Realität in den Städten sieht leider immer noch anders aus. Lokale Anbieter seien kaum zu finden in der digitalen Welt, die Umsetzung sei für den Einzelnen schwierig. Die Konsequenz daraus: "Der Internethandel boomt, Städte verwaisen!" Deshalb bot Tesche mit dem digitalen Marktplatz für Rinteln an, dass sich Einzelhändler nach dem Motto "Einer für alle, alle für einen" zusammenschließen und damit die Verkaufsmöglichkeiten für alle steigern. Seine Problemlösung: "Eine City App, ein City Portal!" Ein Beispiel: Ein potentieller Kunde betritt einen vorher festgelegten Radius um ein Geschäft in der von ihm heruntergeladenen App. Automatisch könne jetzt eine Willkommensformel generiert werden und sogar Angebote oder Gutscheine könnten auf das Smartphone gesandt werden. "Geo Fencing" und "Push Notification" nennt das der Fachmann. Der Nutzen: "Der Umsatz bleibt aufgrund der Kundenloyalität in der Stadt!" Eingeladen zu dieser Info-Veranstaltung hatte der Stadtmarketingverein "Pro Rinteln" und auch die Hürden für sich und sein Unternehmen stellte Tesche dabei deutlich heraus: "Man muss sich in den eingefahrenen Strukturen einer Stadt erst einmal als Unternehmen bekannt machen und dabei auch den heimischen Medien nichts an Werbung wegnehmen!" In Minden scheint sich das System mehr und mehr zu etablieren. Bereits 5.600 Menschen haben sich die App heruntergeladen, allerdings machen erst 15 Geschäfte der rund 300 mit auf dem digitalen Marktplatz. Foto: ste