TODENMANN (ste). Der 100. Todestag des Gründungsvorsitzenden des Heimatbundes und ehemaligen Landrats Dietrich Wilhelm Barthold August von Ditfurth jährt sich am 6. März. Grund genug für Werner Zimmermann, sich diesem Mann in einer aufwändigen Recherche im Bückeburger Staatsarchiv zu widmen. Zimmermann schrieb dazu auch Bürgermeister Thomas Priemer an und fragte nach, ob man diesem "...so verdienstvollen Königlich-Preußischen Landrat" nicht eine Straße in der Stadt widmen könnte. Denn, so Zimmermann: "In Rinteln erinnert nichts an diesen Mann, der schon zu Lebzeiten mit der Gründung des Heimatbundes den "Kreis Rinteln" näher in den Focus der weit entfernten Hessen rücken wollte. Dietrich von Ditfurth war darüber hinaus 24 Jahre lang Landrat des Kreises Rinteln, war Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus, gründete die Rinteln-Stadthäger Eisenbahn und den "Alten Hafen", um Rinteln wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen. In Obernkirchen gründete er die wirtschaftliche Frauenschule, er war Gründer des landwirtschaftlichen Kreisvereins.
Die Familie von Ditfurth wird am heutigen 4. März auf dem Familienfriedhof am Helenenberg nahe dem Gut Dankersen einen Kranz am Grab von Dietrich von Ditfurth niederlegen. Doch wer war dieser Mann denn nun? Werner Zimmermann hat reichlich Material zusammengetragen, dass im Schaumburger Heimatheft veröffentlicht wurde. Am 16. Januar 1862 wurde Dietrich von Ditfurth geboren. Er wurde bereits mit 16 Jahren Vollwaise und übernahm sein Erbe, das Gut Dankersen. Abitur, Studium der Rechtswissenschaften, Gerichtsreferendar und schließlich die höhere Verwaltungslaufbahn mit seiner Karriere als Königlicher Landrat sind in Kurzform sein berufliches Leben. 1895 übernahm er das Amt des Landrats, gerade 33-jährig. Er glänzte mit "Tüchtigkeit" und Weitsicht. 1904 regte er beim Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Rinteln an, dass der Kreis Rinteln umbenannt würde in "Grafschaft Schaumburg". Deshalb, so Zimmermann, habe man auch den Heimatbund entsprechend als "Heimatbund der Grafschaft Schaumburg" benannt. Dietrich von Ditfurth war offenbar beliebt bei der Bevölkerung. In der Familienchronik derer von Ditfurth heißt es, dass sich der Landrat oft auf dem Fahrrad zu den Höfen aufmachte, um sich die Sorgen und Nöte der Bauern anzuhören. Dietrich von Ditfurth hatte sieben Kinder und er starb am 6. März an den Folgen einer Blutvergiftung. Jobst von Ditfurth, der Enkel des ehemaligen Landrats, hat in seiner Chronik interessante Dinge über seinen Großvater entdeckt: "Mit unermüdlicher Pflichttreue, klarem Blick und reichlich Kenntnissen widmete er sich allen Belangen. Er war der gütige Vater seines Kreises, der für alle Sorgen warmherziges Verständnis zeigte und überall half, wo es zu raten und zu richten gab!" Foto: ste