1. Rat will das Kurhaus mehrheitlich saniert sehen

    Projekt kann starten / "Keine Verschleppung" / Wirtschaftliche Zweifel bleiben / Bauantrag wird eingereicht

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    Nachdem im Dezember erneut Dissens über die Wirtschaftlichkeit der Sanierung geherrscht hatte, wurden Zahlen und Pläne einer weiteren Prüfung unterzogen. Von einer absichtlichen Verzögerung wollte der Verwaltungschef nichts wissen. "Wenn jemand seine Arbeit kontinuierlich macht, kann man nicht von Verschleppung sprechen", vollzog Mike Schmidt die Prozedur nach. Aus Sicht der Verwaltung kommt nur eine Sanierung infrage. Diese schlägt insgesamt mit 7,6 Millionen Euro zu Buche. Die Stadt erhält allerdings auch eine Städtebauförderung in Höhe 2,2 Millionen Euro vom Land. Unter anderem hat das Architekturbüro pm die Haustechnik und den Sanitärbereich aufgewertet. Geschäftsführer Oliver Zech sprach von einem Neubaustatus des Geplanten. Zudem sind weitere Büro- und Ladenflächen im Erdgeschoss hinzugekommen. Im Sockelgeschoss soll nun auch vermietbarer Lagerraum geschaffen werden. Eine zweite Gastronomie fällt indes weg. Die vermietbare Gesamtfläche erstreckt sich auf rund 2.500 Quadratmetern. Ralph Tegtmeier (SPD) fragte nach den Kosten für eine brandschutztechnische Ertüchtigung des Kursaals, um ihn personell uneingeschränkt nutzen zu können. Zahlen konnte Zech nicht liefern. Wegen der Vorschriften ist der Saal nur von maximal 199 Teilnehmern nutzbar. Für die SPD bekundete Volker Busse das einstimmige Pro – trotzt einer höheren Bausumme. Er sprach von "erstmals seriösen und schlüssigen Zahlen", die präsentiert wurden. Er sei heilfroh: Eine sofortige Umsetzung des Bürgerentscheids hätte der Stadt vermutlich ein jährliches Minus von rund 100.000 Euro beschert bei einem "nur halb sanierten Haus", rechnete der Fraktionssprecher vor. Heute stünden mehr Fördergelder zur Verfügung. Bernd Reese (Grüne) sagte, dass der "sehr gut abgearbeitete" Fragenkatalog – den hatte die CDU im Dezember eingereicht – keine Alternative als eine Sanierung zulasse. Dem pflichtete auch Bernd Zimmermann für die WGN bei. Er betonte, dass seine Partei von Beginn an zu den Befürwortern zählte. Dass sich die wirtschaftlichen Aspekte jetzt positiver darstellen, ist nach Auffassung von CDU/FDP-Gruppensprecherin Cornelia Jäger nur der Beantwortung der formulierten Fragen zu verdanken. Dennoch blieben wirtschaftliche Zweifel. Zum Beispiel schränke das Mammutprojekt die zukünftige Kreditaufnahme für andere Maßnahmen ein. Christian Brunzel (CDU) geht mangels vollständiger Vermietung von jährlichen Verlusten aus. Aus seiner Sicht sei die Sanierung daher "unvernünftig und nicht nachhaltig". Die Mehrheit entschied sich aber pro Kurhaus. Als nächstes reicht die Verwaltung den Bauantrag beim Landkreis ein. Foto: jl

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