KREIS SCHAUMBURG (al). Keck tritt Luisa Thalmann ans Mikrofon: "Ein freundliches Hallöchen" ruft sie in den Saal, um gleich darauf noch das Smartphone für ein "Selfie" zu zücken und über die Arbeit des von Gleichaltrigen gebildeten "Jugendforums" zu plaudern. Der Heiterkeit weicht rasch Anerkennung: "Es ist interessant und spannend, wie junge Leute selbstbewusst und offen über ihre Aktivitäten berichten", lobte Landrat Jörg Farr. Das "Hallöchen" war nur ein bewunderter Aspekt beim Schaumburger Kreis-Jugendfeuerwehrtag. Dass mit 1216 Heranwachsenden in 89 Jugendwehren und 894 Mädchen und Jungen in 64 Kindergruppen der spätere Nachwuchs für die Einsatzabteilungen sichergestellt werden kann, war in allen Grußworten Thema. Geradezu Neid kam bei Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote auf. Der von Kreisjugendwartin Silke Weibels vierprozentige Mitgliederzuwachs könne dieser für die Stammwehren wohl nicht erwarten. Er sei froh über die "fast flächendeckende Ausstattung mit Jugendwehren. Nur bei den Kindern müssen wir noch etwas nachlegen." Weibels dankte den rund 600 Verantwortlichen, die in den Gruppen mehr als 22.500 Stunden leisteten und für Vor- und Nachbereitung sowie Aus- und Fortbildung noch weitere 61.000 Stunden ihrer Freizeit spendeten. Aber das Land müsse eine ausreichende Anzahl von Lehrgangsplätzen zur Verfügung stellen, forderte sie, "damit Gruppenleiter den Interessen und Bedürfnissen der uns anvertrauten Kinder" noch besser gerecht würden. Ein großes Augenmerk will das Leitungsteam in diesem Jahr auf die Vermittlung von "Grundwerten in der Gesellschaft" legen, wie der Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit, Jannik Bade, unter spontanem Beifall betonte: Es scheine wichtiger als je zuvor, "Toleranz, Vielfalt, Demokratie, Respekt, Teamwork und Vertrauen" zu vermitteln und zu erhalten. Die Gleichberechtigung ist längst Selbstverständlichkeit: 42 Prozent des Nachwuchses sind Mädchen und junge Frauen. Und dass selbst bevorstehende Mutterfreuden kein Hindernis für Verantwortliche sind, beweist die wiedergewählte stellvertretende Jugendwartin Mareike Schlüter: Sie nimmt nur vorübergehend eine Auszeit. Ebenfalls bestätigt wurde Sascha Ostermeyer für den Fachbereich Neue Medien. Der Vorsitzende des Kreisfeuerschutzausschusses, Heiko Tadge, hatte Grüße vom CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann mitgebracht und dessen Versprechen, sich drei Tage am bevorstehenden Kreiszeltlager in Rinteln zu beteiligen. Grote wusste auch schon, wo der prominente Gast eingesetzt werden könnte: "Am Spülmobil". Der Kreisbrandmeister beförderte die Jugendwartin zur Oberlöschmeisterin, Stellvertreter Markus Schade ist Brandmeister geworden. Das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendwehren wurde Daniel Timpe (Sülbeck) und Jannik Bade (Pollhagen) verliehen. Der von der Kreisjugendfeuerwehr ausgesetzte Fotopreis ging an die Soldorfer Jugend. Nicht nur deren Bild wird den nächsten Jahreskalender zieren. Foto: al
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Viel Aufwand für 2110 Kinder und Jugendliche
Rund 600 Helfer betreuen Feuerwehrnachwuchs in 153 Gruppen / Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte
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