STEINBERGEN (ste). Projektleiter Holger Fröhlingsdorf und der Leiter des Straßenbauamtes Hameln, Markus Brockmann, hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Fragen der vielen Interessierten im Steinberger Hof zu beantworten. Grund dafür ist der Umbau der Steinberger Kreuzung, einem der heißesten Verkehrsknoten des gesamten Landkreises Schaumburg. Die Kreuzung ist marode, muss 34.000 Kraftfahrzeuge pro Tag verkraften, hat bauliche Mängel, eine stark verdrückte Fahrbahn, Substanzschäden in allen Fahrbahnschichten und eine Lichtsignalanlage, die technisch so rückständig ist, dass man dort sogar noch "...Widerstände auslöten kann!", so Brockmann. Dazu kommt eine Unfallhäufungsstelle und Leistungsfähigkeitsprobleme, die sich in Stufen von "A" (sehr gut) bis "F" (mangelhaft) ausdrücken: "Die Steinberger Kreuzung hat die Stufe F", so Brockmann, der Klartext redete: "Die Eckdaten dieser Kreuzung sind katastrophal und warten kann man auf den Bau der Umgehung nicht mehr!"
Zwei Millionen Euro kosteten die Umbaumaßnahmen, die am Ende eine Leistungssteigerung auf Stufe "D" bewirken sollen, eine zusätzliche Linksabbiegerspur in Rinteln A 2 bietet, kürzere Fußgängerwege und eine extra getrennte Ampelphase für die Linksabbieger hat. Die Alternativen in Form eines zwei streifigen Kreisverkehrs seien berechnet worden, so Brockmann, am Ende dann wegen massiver Probleme wieder verworfen. Der Start der Baumaßnahmen wird im März 2017 sein, Ende am 30. November 2017. Die Kreuzung wird in Beton ausgebaut: "Dann haben wir lange Zeit Ruhe!" Probleme befürchtet Brockmann nicht: "Anders als in der Ortsdurchfahrt Todenmann, wo wir auf Kanäle und Rohre gestoßen sind, die wir nicht kannten, haben wir auf der Steinberger Kreuzung kein Ab- und Regenwasserkanal, keine E-Leitungen, kein Kabel. Außerdem, so der Chef des Straßenbauamtes, gebe es jetzt die gesetzlichen Möglichkeiten einer Beschleunigungsvergütung und - im Falle der Zeitüberschreitung des Baus - einer Vertragsstrafe. Die Baustelle werde nach der Philosophie "Keine Vollsperrung" im laufenden Verkehr betrieben: "Einschränkungen wird es dennoch während der gesamten Bauzeit geben!" Drei Bauphasen sind vorgesehen mit wechselnden Verkehrsführungen. Großräumige Umleitungen werden ausgeschildert und die Verkehrsflüsse genau beobachtet: "Im Bedarfsfall wird von uns nachgeregelt mit Verkehrsmaßnahmen!" Die Sperrungen beachten auch die heutige Verkehrsmoral: "Gutes Zureden hilft da oft wenig, wir müssen Maßnahmen hart durchsetzen!" Die Bürgerinnen und Bürger hatten dennoch ihre Zweifel, dass alles reibungslos abläuft. Viele Fragen betrafen einzelne Problemstellungen, doch Brockmann und Fröhlingsdorf beruhigten: "Lassen Sie die Baumaßnahmen auf sich zukommen; wir reagieren flexibel auf Probleme!" Verkehrsstress wird es aber nicht nur in Steinbergen geben. Besonders Engern und Westendorf sind betroffen. Doch auch hier gilt das Wort: "Im Bedarfsfall werden wir nachregeln!"Foto: ste