MESSENKAMP (al). Die um das Jahr 1530 stammende St. Georg-Kapelle in Messenkamp wandert in neue Hände. Oder besser: der großformatige Schlüssel für den Eingang in das kleine Gebäude mit seinen meterdicken Wänden. Mehr als 35 Jahre hatte ihn Elsa Wehrhahn verwaltet. Nun schied sie auf eigenen Wunsch aus Altersgründen aus.
Im Rahmen eines Gottesdienstes gab es jetzt für sie einen neuen Schlüssel – aus Schokolade. Dieser lag in einem Präsentkorb, den die Kapellenvorsteher Axel Pollmann und Ilsemarie Czapla zusammen mit einem Blumenstraußüberreichten. Wehrhahn hatte zuverlässig für den Altarschmuck gesorgt, war für die Heizung verantwortlich und ließ die Glocken läuten zum Gottesdienst oder auch als akustischer Hinweis, dass ein Gemeindeglied verstorben war. Mitunter musste sie für Besucher aufschließen, die sich für das Gotteshaus interessierten, das als kleinstes seiner Art in der Umgebung gilt und noch regelmäßig sakralen Feiern dient. Geradezu legendär waren die spontanen Treffen mit Nachbarn und Bekannten, wenn in der Silvesternacht die Glocken das neue Jahr einläuteten. Zur Verabschiedung waren neben Pastor Dieter Meimbresse auch der frühere Hülseder Seelsorger Dieter Wittenborn gekommen, der an gemeinsame Erlebnisse in dessen Amtszeit erinnerte. Besonders verwies er auf Wehrhahns Sorge um guterhaltene Gesangbücher und den ordnungsgemäßen Zustand der Stuhlreihen nach Jugendgottesdiensten hin. Als Nachfolgerin wurde die ebenfalls in Messenkamp wohnhafte Gudrun Linz offiziell in einem Gottesdienst begrüßt. Viele Gläubige kennen sie noch als ehemalige Mitarbeiterin des früheren Hülseder Kinderspielkreises. Foto: al/p.