1. Falscher Polizeibeamter 
ruft bei Bürgern an

    "Es gibt keinen Hauptkommissar Leitner"

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    BÜCKEBURG (gr). Am vergangenen Freitag haben sich mehrere Bürger aus Bückeburg und Röcke bei der Polizei Bückeburg gemeldet, weil sie von einem Polizeibeamten angerufen wurden, der sich nach deren Lebensumständen und möglichem Vermögen am Telefon erkundigen wollte. Auch am Montagmorgen wurde ein Bückeburger angerufen. Angeblich hatte er das Amtgericht Hamburg in der Leitung, welches versuchte, ähnliche Erkundigungen einzuholen. Der Senior hat das Gespräch abgebrochen. Wenig später erhielt er einen weiteren Anruf von "Hauptkommissar Leitner", der darauf drängte, er solle mit dem Hamburger Amtsgericht kooperieren. In beiden Fällen wurden die korrekten Nummern des Amtsgerichts und der Polizei im Telefondisplay angezeigt. Möglich ist das über das sogenannte Call ID Spoofing. Mit dieser Methode kann der Anrufer frei wählen, welche Nummer bei seinem Gegenüber im Display erscheint. Dadurch wird zum einen die wahre Identität des Anrufers verschleiert und zum anderen eine falsche Identität vorgetäuscht. Selbst Behördennummern sind hiervor nicht geschützt. Sogar beim Drücken der Rückruftaste des eigenen Telefons wird man automatisch zu den Trickbetrügern weitergeleitet. Die Anrufe stammten nach Darstellung des Pressesprechers der Polizei Bückeburg, Matthias Auer, weder von der Polizei Bückeburg noch von einer anderen Polizeidienststelle oder dem Amtsgericht. "Solche Erkundigungen werden durch die Polizei niemals am Telefon eingeholt", führt der Sprecher weiter aus und erläutert, dass die Bürger richtig gehandelt haben. Am Telefon wurden keine Daten oder Hinweise an den Anrufer weitergegeben und als Rückversicherung wurde die Polizei sofort informiert. In diesem Zusammenhang weist der Polizeisprecher auf folgende Verhaltenstipps hin: Bei dem Anruf mit dem angeblichen Notruf 110 handelt es sich um eine Betrugsmasche. Die Notrufnummer der Polizei wird nie sichtbar bei Anrufen übertragen. Die Polizei rät, keine derartigen Telefonate anzunehmen oder sofort wieder aufzulegen. Die Anrufer warnen in den meisten Fällen vor angeblichen Einbrechern in der Nachbarschaft und wollen wissen, ob die Angerufenen alleine im Haus sind und im Besitz von Wertgegenständen sei. Außerdem werden Kontodaten erfragt. Teilweise wird Polizeischutz angeboten. Dabei handelt es sich um Tricks, um in die Wohnung des Opfers zu gelangen.

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