1. Die wohl letzte Hauptversammlung

    Kommando begründet seine Entscheidung, aufzuhören / Noch zwei Ehrungen für 25 Jahre Dienst

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    VOLKSDORF (jl). In diesem Jahr hätte sie ihr 80-jähriges Bestehen feiern können. Stattdessen sieht sich die Feuerwehr Volksdorf-Kuckshagen gezwungen, ihren Dienst im Frühjahr zu quittieren. Bei der Hauptversammlung erklärte Ortsbrandmeister Martin Opfermann, dass sich das Kommando dazu entschlossen habe, die turnusmäßigen Wahlen nicht durchzuführen. Zum 1. April tritt die Führungsriege geschlossen zurück, der Übungs- und Einsatzdienst der 21 Aktiven wird eingestellt. Der Grund: Für das 25 Jahre alte Fahrzeug mit "geringem taktischen Einsatzwert" gibt es keinen Ersatz. Ohne können die Feuerwehrleute aber nicht angemessen reagieren. Der Ortswehr fehle die langfristige Perspektive. Aber von vorne: Wie Opfermann berichtete, mussten die Kameraden zu zwei Brandeinsätzen ausrücken, darunter der Strohlagergroßbrand in Wiehagen. Drei Tage waren 620 Brandschützer mit 83 Fahrzeugen gefordert – die Überleitung für Opfermann: "Das zeigt, jede Feuerwehr wird gebraucht." Mit dem 2008 angestoßenen Feuerwehrkonzept der Samtgemeinde zogen die Wehren Meerbeck und Niedernwöhren in die neu gebaute Feuerwache Süd-West. Zu der sollten auch die Kameraden aus Volksdorf-Kuckshagen gehören, die jedoch ihre Eigenständigkeit am bisherigen Standort behalten wollten. Lauenhagen und Nordsehl fusionierten – ohne die Hülshäger – zur Feuerwache Ost. Der Rat beschloss, die beiden eigenständigen Wehren zu tolerieren, aber nicht mehr in sie zu investieren. Bereits im vergangenen Oktober will Opfermann nach eigenen Angaben über den Entschluss seiner Wehr informiert haben. Eine Rückmeldung gebe es bisher nicht. "Der Ball liegt jetzt bei der Verwaltung und Politik", so Opfermann. Heiko Tadge, Vorsitzender des Kreisfeuerausschusses, appellierte gemeinsam Lösungen zu suchen, um möglichst viele Kameraden weiterhin für das Brandwesen zu motivieren. Laut Gemeindebrandmeister und Ratsmitglied Dieter Kappmeierbeschäftigt sich der Samtgemeinderat bei seiner nächsten Sitzung (1. März) mit dem Thema: "Wir stehen Gesprächen offen gegenüber." Auch Opfermann bekundete diese Haltung. Das eher stimmungstrübende Programm hellten zwei Ehrungen auf. Für 25 Jahre Aktivendienst erhielten Klaus Stahlhut und Dirk-Friedrich Güsewelle das Niedersächsische Ehrenzeichen. Im Anschluss ließen es sich die Kameraden nicht nehmen ihr Jubiläum im kleinen Rahmen zu zelebrieren – mit einem historischen Rückblick und leckeren Buffet. Foto: jl/Heumann

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