BECKEDORF (bt). Licht und Schatten kamen im Jahresbericht von Ortsbrandmeister Dirk Kober zum Vorschein, als er auf das Gerätehaus der Wehr zu sprechen kam. Kober dankte der Samtgemeinde Lindhorst als Träger der Ortswehr für die im letzten Jahr investierten Mittel. Die Verwaltung ließ eine neue Heizung einbauen, sie beschaffte neue Feuerwehrspinde für die Umkleide und kaufte eine Anlage zur Drucklufthaltung für das Löschgruppenfahrzeug. Das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der aufgelösten Ortsfeuerwehr Ottensen steht jetzt in Beckedorf. "Das ist für uns ein Zeichen, dass die Samtgemeinde unsere Arbeit, die wir hier leisten, schätzt", freute sich der Ortsbrandmeister. Allerdings besteht nach seinen Worten weiter Handlungsbedarf, was die Beschaffenheit des Feuerwehrgerätehauses angeht. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund der mit sehr großem Erfolg betriebenen und von Gemeindebrandmeister Ralf Stöber hochgelobten Arbeit mit dem Feuerwehrnachwuchs. Der Jugendfeuerwehr gehören nach Auskunft der Jugendfeuerwehrwartin Alena Stronczyk 21 Kinder an, davon sind 12 Mädchen. Die Kinderfeuerwehr mit dem Namen Beckedorfer Löschbande zählt fünf Jungen und fünf Mädchen in ihren Reihen. Um sie zu betreuen, war das Team um Kinderfeuerwehrwartin Monika Kober im letzten Jahr 600 Stunden ehrenamtlich im Einsatz. Jedoch ist das Gerätehaus für die Beckedorfer aktive Wehr sowie für die Kinder- und Jugendfeuerwehr zu klein, so Kober. Die Umkleide ist zu knapp bemessen, eine Geschlechtertrennung nach seinen Worten nicht möglich. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr müssen sich in der Fahrzeughalle umziehen; auch hier ist eine Trennung nach Geschlechtern unmöglich. Die sanitären Anlagen in dem Bereich sind ebenfalls nicht optimal. Darüber hinaus sind die Lagermöglichkeiten mittlerweile erschöpft, berichtete Kober. Die Werkstatt könne auch nicht mehr als Werkstatt genutzt werden, da dort die Zelte der Nachwuchswehren gelagert werden. Nach den Worten Kobers hat die Samtgemeinde bereits erkannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. Bürgermeister Dieter Wall äußerte sich dahingehend, es solle darauf hingewirkt werden, dass "mittelfristig etwas geschieht, damit die Feuerwehr Beckedorf ordentlich arbeiten kann, denn der jetzige Zustand ist schlicht nicht haltbar". Die Beckedorfer Aktiven rückten im letzten Jahr zu acht Einsätzen aus, darunter ein Fehlalarm. Bei Verkehrsunfällen werden die Feuerwehren aus Beckedorf und Lindhorst gemeinsam alarmiert, da in beiden Einsatzgruppen die Hilfeleistungssätze der Samtgemeinde stationiert sind. Wenig Verständnis zeigte der Ortsbrandmeister, dass ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes, das jahrzehntelang in dem Ort stationiert war, ausgemustert wurde, ohne dass ein Nachfolgefahrzeug zur Verfügung gestellt worden war. Die Wartezeit für die Zuteilung eines neuen Gefährts, einen Schlauchwagen, sind nach Kobers Worten, "sehr, sehr lang". Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass man bis zu acht Jahren darauf warten müsse. Es sei schwierig, die ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte bei Laune zu halten, damit sie weiter in der Kreisbereitschaft mitwirkten, auch wenn die angemessene Ausstattung fehle. Nach Meinung der Aktiven soll der von der aufgelösten Ottenser Feuerwehr nach Beckedorf gewechselte Matthias Blume neuer stellvertretender Ortsbrandmeister werden. Bei zwei Enthaltungen votierten 18 seiner Kameraden dafür. Der Samtgemeinderat muss diesen Vorschlag noch absegnen. Blume war in Ottensen bisher Ortsbrandmeister. Für Jugendfeuerwehrwartin Alena Stronczyk wurde die Beförderung zur Löschmeisterin ausgesprochen. Dominik Buschmann beförderte Kober zum Feuerwehrmann, Chiara Soltysiak zur Feuerwehrfrau, Paul Mennicken zum Hauptfeuerwehrmann und Michael Kramer zum Ersten Hauptfeuerwehrmann. Dirk Redschus gehört der Beckedorfer Wehr als Aktiver seit einem Vierteljahrhundert an und erhielt dafür Urkunde und Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes. Foto: bt
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Im Gerätehaus gibt es akuten Platzmangel
Feuerwehr hofft auf Besserung / Blume wird Stellvertreter
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