1. Große Maschinen 
helfen Amphibien

    NABU-Seminar für die Gelbbauchunke

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). Die Gelbbauchunke gehört mit einer maximalen Größe von nur fünf Zentimetern zu den kleinsten Amphibien Deutschlands. Um sie in oder am Gewässer zu entdecken, muss man schon sehr genau hinschauen, denn der kleine Froschlurch ist sehr schreckhaft und gut getarnt. Mit seiner bräunlichen Oberseite kann sich die Unke sehr gut verstecken und ihren gelb-schwarzen Bauch zeigt sie nur bei großer Gefahr. So faszinierend die Ökologie des Amphibiums auch ist, genauso gefährdet ist diese auch. Um der streng geschützten Art unter die Arme zu greifen, haben die Mitarbeiter des Gelbbauchunken-Projektes jüngst ein Bauleit-Seminar angeboten. Der theoretische Teil fand im Rintelner Natur- und Umweltschutzzentrum statt, wo die beiden NABU-Projektmitarbeiter Ilona Jentschke und Bruno Scheel viel Wissenswertes vermitteln konnten. "Tümpel ist nicht gleich Tümpel und nicht jedes Gewässer für die Gelbbauchunke geeignet. Es gibt zwei verschiedene Arten von Kleingewässern, die die Gelbbauchunke als Habitat aufsucht", weiß Scheel, der seit vielen Jahren im Landkreis Schaumburg und darüber hinaus mit seinen Artenschutzmaßnahmen dafür gesorgt hat, dass die Populationen gestärkt werden konnten. "Laichgewässer benötigen eine geringe Wassertiefe, da sie nur temporär Wasser führen, keine Vegetation aufweisen sollten und müssen sonnenbeschienen sein", erklärt er den Zuhörern, die angereist sind aus Rinteln, Minden, Aachen und München, um im Anlegen von Kleingewässern für die Gelbbauchunke geschult zu werden. Der praktische Teil führte die Teilnehmer, mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde Minden-Lübbecke, in das Naturschutzgebiet "Holzhauser Mark" in Porta Westfalica, um sich vor Ort ein Bild der Artenschutzmaßnahmen zu machen. Im ersten Schritt wurde die ehemalige Grubensohle gemäß dem Landschaftsplan von zahlreichen Bäumen befreit. Rohboden wurde geschaffen und auch einige Kleingewässer angelegt, die Wasser führen. Mit der Baggerschaufel wird gerade ein flaches Gewässer geschaffen. Die Gelbbauchunkeninteressierten stehen in sicherer Entfernung mit ihren Kameras daneben, um die Maßnahmen zu dokumentieren. "Jetzt muss der Boden noch gut verdichtet werden, damit das Kleingewässer das Wasser auch hält", erklärt Scheel. Ein Rundgang durch das Naturschutzgebiet veranschaulichte außerdem die Bedeutung von Radspuren, denn durch die ständige Benutzung mit schweren Fahrzeugen wird der Boden ebenfalls verdichtet. Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an