Denn auf Vorschlag des Naturschutzbunds (Nabu) Rodenberg und seines stellvertretenden Vorsitzenden Bernd Ellersiek hatte der Versorger das nicht mehr benötigte Reservoir dem Schutz der fliegenden Säuger zur Verfügung gestellt. Der Grund: Mittlerweile stehen alle elf in Niedersachsen bekannten Arten auf der "Roten Liste". Fledermäuse bedürfen dringend einen Schutz und viel Lebensraum. Eine kalte und feuchte Höhle wäre ein ideales Winterquartier. Deshalb legen die Tiere oft Hunderte Kilometer zurück, um zum Beispiel in stillgelegten Kohlezechen des Deisters die kalten Monate schlafend zu verbringen. Der hiesige Nabu hat bereits Erfahrung mit Hochbehältern als Fledermaus-Wohnung. Vor Jahren bereits war dem alten Lauenauer Reservoir die gleiche Funktion mit Erfolg zugedacht worden. Schon nach wenigen Monaten hatten es die Tiere in Besitz genommen. In Algesdorf dagegen suchten die Besucher vergeblich in Nischen, Ritzen und unter der Decke. Doch das sei nicht ungewöhnlich, meinten die Fachleute. Es werde schon noch eine Weile dauern, bis Fledermäuse die neue Alternative entdeckt und auch angenommen haben. Am Standort, so waren sich die Besucher einig, liege es nicht. Er habe "optimale Voraussetzungen" mit einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent bei einer Temperatur deutlich über dem Gefrierpunkt. Mehr noch: Der neue Standort Algesdorf gilt bereits als Pilotobjekt für vergleichbare überregionale Lösungen. Der morgendliche Besuch am Alten Busch war nicht die einzige Station der Expertengruppe. Am Vortag hatten sie bereits sechs Pflegemaßnahmen im Raum Burgdorf besucht. Nach dem Start in Algesdorf ging es weiter nach Bad Nenndorf, Luthe und Garbsen. Für Bernd Ellersiek und den Rodenberger Nabu bleibt das Kapitel spannend: Im kommenden Winter wird erneut kontrolliert. Foto: BE/nabu
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Noch keine Wintergäste im kalten Quartier
Experten untersuchen ehemaligen Wasserbehälter bei Algesdorf / Standort ist optimal als Versteck
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