SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Dem seit über einem Jahr aktenkundigen Vorschlag, mit großen Wasserrutschen den beiden Freibädern der Samtgemeinde Rodenberg mehr Attraktivität zu verleihen, hat der Ausschuss für Jugend, Kindergarten, Sport- und Kulturangelegenheiten vorerst eine Absage erteilt. Erst wird ein Konzept entwickelt, das ein Göttinger Landschaftsarchitekt erstellt. Die Kosten dafür trägt zum Teil das so genannte "Leader"-Programm.
Dieser Topf aus EU-Mitteln fördert Projekte im ländlichen Raum. Die hiesigen Freibäder sind dafür anerkannt worden, sodass bei der späteren Umsetzung der Pläne Zuschüsse fließen können. Erhard Steege (CDU) rügte zwar die Verwaltung, dass der von seiner Fraktion eingebrachte Antrag nicht weiter verfolgt worden sei. Doch da widersprach Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla: "Das Pferd würde von hinten aufgezäumt", wenn Rutschen beschafft würden, ohne sich generell über die Aufwertung der Einrichtung im Klaren zu sein. Rathausmitarbeiterin Frauke Blings sorgte mit Zahlen für Ernüchterung: Eine fünf Meter hohe Rutsche mit wellenförmiger Schale würde bereits 130.000 Euro kosten; eine 70 Meter lange Anlage nach dem Beispiel des Stadthäger Tropicana erfordere 500.000 Euro. Darin nicht eingerechnet seien Leitungs-, Wartungs- und Unterhaltungskosten. Für die große Lösung seien ein zusätzliches Becken, eine "Ampelanlage" oder alternativ ein weiterer Schwimmmeister als Aufsicht erforderlich. Uwe Märtens (SPD) sah allein schon den Betrieb zweier Bäder als "attraktiv" im Vergleich zu Kommunen, die ihre Einrichtungen schließen. Zuerst sollten die Sanitärbereiche saniert werden. Dem stimmte auch sein Parteifreund Wilfried Mundt zu, der zugleich bezweifelte, dass die notwendigen Maßnahmen bis zum Saisonbeginn "schon gar nicht mehr zu schaffen" seien. "Anständige Duschen haben nichts mit Attraktivität zu tun", erwiderte Steege, "das muss sich in den Außenanlagen abbilden". Unterdessen zeigte Blings die ersten Vorschläge des Fachbüros auf: Das Lauenauer Mineralbad soll den Schwerpunkt Sport und Sanfter Tourismus erhalten; Rodenberg gilt geeignet als "innerörtlicher Sport- und Spieltreffpunkt". Hudalla riet, die "Bespielbarkeit der Bäder zu verbessern". Will heißen: Auch im Winterhalbjahr sei in Teilen eine andere Nutzung denkbar. Ausschussvorsitzender Udo Meyer (WGSR) zog das Fazit: "Wenn keine Planung, dann keine Zuschüsse" und erhielt dafür einhellige Zustimmung. Vorab aber sollen beide Bäder freies WLAN erhalten sowie in Lauenau weitere Fahrradständer montiert werden. Foto: al