1. Kopfweiden in Form gebracht

    Neuer Lebensraum für Tierwelt durch Schnitt geschaffen

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    BERNSER LANDWEHR. Ein achtköpfiges Team des NABU Auetal hat sich am Samstagvormittag am Klärwerk in Bernser Landwehr zu einem Arbeitseinsatz getroffen. "Das ist doch heute wohl Kaiserwetter, oder?", stellte Gisela Wittmann vom Vorstand begeistert fest. Aus dem blauen Himmel schien die Sonne und erwärmte die Natur und die fleißigen Helfer. Von der benachbarten Weide aus wurden die fleißigen Naturschützer von Galloways beobachtet.

    Mit Astscheren und Motorsägen machten sich die drei Frauen und fünf Männer an die Arbeit. Einige der 30 Kopfweiden bekamen eine "Glatze". "Die schlagen ganz schnell wieder aus und bieten dann noch mehr Tieren einen Lebensraum", sagte der NABU-Vorsitzende, Stefan Vollmer. Für die Tierwelt bieten die Weiden wichtige Lebensräume: Blätter, Blüten, das Dickicht der Ruten sowie Hohlräume in alten Stämmen und Wurzeln werden intensiv genutzt. Vögel brüten in und an den Kopfweiden, Säuger wie Marder, Iltis, Siebenschläfer und Fledermäuse nutzen die Hohlräume und zahlreiche Insekten wie Weidenbohrer und die Honigbienen sind auf Holz, Blätter und Pollen angewiesen. Weiden sind mit die ersten Pflanzen, die nach dem Winter blühen (Weidenkätzchen) und der Imker stellt seine Bienenkörbe gerne in der Nähe von Weiden auf. Alle heimischen Weidenarten sind ausgesprochen lichtbedürftig, schnellwüchsig und auf einen mehr oder weniger feuchten Untergrund angewiesen. Als Pionierpflanzen bilden sie rasch ein dichtes Wurzelwerk aus, festigen den Boden und regulieren den Wasserhaushalt günstig. Nur durch regelmäßigen Pflegeschnitt im Winter kann verhindert werden, dass der Baum durch zu starke Äste auseinanderbricht. So hat der NABU Auetal auch dieses Jahr, entlang des Klärwerks, einige der rund 30 Kopfweiden geschneitelt. Dabei wurden zahlreiche Stecklinge gewonnen, die für die Garten- und Spielplatzgestaltung zunehmend an Bedeutung gewinnen. So lassen sich aus dem Weidenschnittgut die unterschiedlichsten Gebilde errichten, die sich zu lebenden Bauwerken entwickeln. Hierzu gehören Zäune, Zelte, Tunnel, Bänke und vieles mehr. "Leider ist diesmal niemand gekommen, der helfen und die Stecklinge verwerten wollte. Wahrscheinlich haben wir im Auetal schon alle mit Weiden versorgt", meinte Gisela Wittmann. Die Bäume würden es dem "NABU-Einsatzteam" aber herzlich danken, meinte Wittmann und zeigte einen Astschnitt in Herzform. Nach dem Arbeitseinsatz gab es für alle Helfer einen deftigen Linseneintopf zur Stärkung. Foto: privat

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