RINTELN (ste). "Ich heiße Dr. Rüdiger Leid, ich halte Freud für überbewertet!" Allein schon die Einleitung des Theaterstückes "Doch lieber Single?!" des Euro-Studio "Landgraf" im Brückentorsaal zeigte, wo es langgehen soll. Vergnüglich sollte es werden, obwohl das Thema "Ehe" mit seinen festgefahrenen Problemstellungen der zwei Paare im Therapiezentrum von Dr. Leid eigentlich einen ernsten Hintergrund hat. Gabi und Frank beispielsweise finden sich und ihr Leben "tutti" und Vera will nur, dass ihr Wolfgang mehr über sich und mit ihr spricht. Dazwischen der quirlige und selbst unbefraute Buchautor ("...100 Jahre Einsamkeit!") und Therapeut Rüdiger, der über Musik- und Tanztherapie die Probleme lösen will. Im Zentrum aller Fragestellungen: "Was wollen Frauen - was wollen Männer?" Amina Gusner, die Autorin und Regiesseurin des Stücks, holte sich für "Doch lieber Single?!" professionelle Unterstützung bei echten Paartherapeuten und stellte dabei fest: "Der Hauptgrund, warum Paare zur Beratung gehen, ist die Unterschiedlichkeit zu leben. Frauen wollen nach der Ehe ihren Mann ändern, Männer wollen, dass ihre Frau immer so bleibt, wie sie war, als man sie kennengelernt hat. Beides ist unrealistisch!" Stoff genug also für einen rundum gelungenen Theaterabend. Übrigens: Resignation in Sachen Paarbildung kam am Ende nicht auf, obwohl vereinzelte aber pointierte Stimmen zu hören waren: "Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern; und die entsteht an der Theke!"
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"Doch lieber Single sein?!"
Das Theater fragt: Passen Frauen und Männer zusammen?
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