1. Eine Delikatesse aus dem Wilden Westen Hans-Jürgen Schröder züchtet die Wildrinder und verkauft das qualitativ sehr hochwertige Fleisch

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    Karl May ist eher als Schriftsteller denn als Feinschmecker bekannt gewesen. Doch auch er wusste offenbar, wie man dem Gaumen eine Freude bereitet. "Ein Stück Bisonlende ist noch herrlicher als das himmlische Ambrosius oder Ambrosianna, oder wie das Zeug hieß, von welchem die alten griechischen Götter lebten", legt May dem Winnetou-Charakter Sam Hawkens in den Mund. "Ich muss eine Büffellende haben, und wenn es mich das Leben kosten sollte."

    So weit würde Hans-Jürgen Schröder nicht gehen. Doch kann er nachvollziehen, warum Hawkens so sehr von dem Fleisch des nordamerikanischen Wildrinds schwärmt. "Bisonfleisch ist heute wieder eine Delikatesse", sagt der Meinser, der die Tiere auf seinem Hof selbst züchtet. Damit meint er das Bisonfleisch an sich, aber auch Stücke wie Herz, Leber und Zunge. Es gibt Braten und Filet. Roastbeef und Hackfleisch. Steaks aus Hüfte und Schulter. Gute 100 bis 150 Kilogramm Fleisch liefert ein Tier. Und zwar Fleisch, das sowohl geschmacklich als auch ökologisch von höchster Qualität ist. Bisons sind äußerst robust, sie wachsen – auch in Schröders Zucht – ohne Wachstumsstoffe, Hormone oder Antibiotika auf. Den Tieren in Meinsen stehen über eineinhalb Hektar Weidefläche zur Verfügung, sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern. "Bisonfleisch ist sehr fett- und cholesterinarm, dafür umso reicher an Eisen und Selen", erklärt Schröder. Dadurch entstehe auch der spezielle Eigengeschmack. Obwohl Bisonfleisch dem hiesigen Rindfleisch ähnelt, muss bei der Zubereitung einiges beachtet werden. "Zwei Minuten Bratzeit reichen für ein Steak schon", so Schröder. "Bison kann leicht zu lange oder zu heiß gebraten werden, weil es kaum Fett enthält. Dann wird es schnell hart und trocken. Bei richtiger Zubereitung ist es aber sehr, sehr zart." Aufgrund seiner hohen Qualität kostet das Bisonfleisch etwas mehr als das handelsübliche Stück Rind. Bison-Bratwurst ist bei Schröder für 1,50 Euro das Stück zu haben. Das Kilogramm Braten kostet 30 bis 35 Euro, ein Kilo Steak 35 bis 40 Euro. Am teuersten sind die Filetstücke, die rund 100 Euro pro Kilo kosten. Sobald bei Hans-Jürgen Schröder wieder ein Schlachttermin ansteht, erfahren seine Stammkunden als erste davon – in der Regel über einen E-Mail-Verteiler. In der Regel ist dies zweimal im Jahr, im Frühjahr sowie im Herbst. Auf Vorbestellung gibt es das Fleisch dann vakuumiert verpackt, der Rest wird tiefgefroren. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, findet unter www.bison-schroeder.de verschiedene Möglichkeiten, um mit Schröder in Kontakt zu treten – und auch gleich einige weitere Zubereitungstipps für Zuhause. Text/Foto: tr

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