1. Wenn Wickeln und Schuckeln 
auf dem Stundenplan stehen

    Schüler werden zu Eltern, Tänzern und Internetexperten

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    RODENBERG (jl). Der Schnulleralarm und das Tanzfieber sind an der IGS ausgebrochen. Statt in Mathe, Deutsch und Co. übten sich die Schüler nach den Zeugnisferien in weitaus unterhaltsameren Herausforderungen. Die alljährlichen Präventionstage standen auf dem Stundenplan. Die Jahrgänge erlebten jeweils auf sie abgestimmte Projekte, bei denen das Mitmachen im Vordergrund stand. Ein kleiner Einblick:

    Im Forum ertönten schulisch eher ungewöhnliche Anweisungen: "Vor, seit, schließen, zurück, seit, schließen." In der Mitte tanzte der komplette zehnte Jahrgang den "Bierkasten-Walzer", die Musik aufgedreht. So macht Schule Spaß– und der anstehende Abschlussball auch. Nur wenige Räume weiter drehte sich für Fünftklässler alles um den umsichtigen Umgang mit Medien. Unter anderem erörterten sie, worauf sie bei der "musically"-App, ein Portal für eigene Musikvideos, achten müssen – zum Beispiel, dass niemand aus Versehen mitgefilmt wird, der das ablehnt. Babygeschrei drang indessen aus dem "Magic House"-Anbau. Von hier aus wollten einige Neuntklässler mit ihrem "Nachwuchs" gerade auf Erkundungstour in die Stadt gehen. Leichter gesagt, als getan. Der eine hatte Hunger und der nächste beschwerte sich, weil sein Köpfchen nicht ausreichend gestützt worden war. Die neun Babysimulatoren hielten die frisch gebackenen "Eltern" mächtig in Trab. Bekommen sie in drei Minuten nicht ihren Willen, gilt das Bedürfnis als nicht befriedigt. Die Puppen speichern es. "Die schreien mehr, als wir gedacht haben", gestand Paul. Just in dem Moment verlangte Niks Neugeborenes nach seiner Milch. "Es ist interessant, selbst einmal zu erfahren, was das für ein Aufwand ist", verriet der Fläschen gebende 14-Jährige. Das Ziel erklärte Kreisjugendpfleger Andreas Woitke, der das "Schnulleralarm"-Praktikum gemeinsam mit Ingetraud Wehking (BASTA) organisiert: "Das Wichtigste ist, dass die Kids sich damit auseinandersetzen, in vielerlei Hinsicht Entscheidungen treffen zu müssen, was geht und was nicht." Fleißig waren auch die anderen Jahrgänge. Die Sechstklässler setzten sich im Bausteinprogramm schulische Suchtprävention ("BASS") mit den Gefahren des Rauchens auseinander, während sich der nächsthöhere Jahrgang geschlechterspezifisch der Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung widmete – bisweilen unter polizeilicher Anleitung. Die Schüler der achten und neunten Klassen entdeckten ihre Stärken bei der Schulischen Berufsorientierung (SBO) respektive im "JUMP!"-Bewerbungstraining. Foto: jl

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