LANDKREIS (bb). Als Teil des "Netzwerkes Brustkrebs" ist das "Brustzentrum Schaumburg" des Agaplesion evangelischen Klinikums Schaumburg mit dem Claudia-von-Schilling-Preis ausgezeichnet worden. Die Netzwerkpartner haben eine Datensammlung von mehr als 4000 Patienten erstellt und wollen aus deren Auswertung grundlegende Erkenntnisse über die Verbesserung der Diagnose und der Therapie des Brustkrebses gewinnen.
"Nach Auffassung der Stiftung und des begleitenden wissenschaftlichen Kuratoriums steht dieses Netzwerk für eine einzigartige kollegiale Zusammenarbeit im Dienste der Patientinnen, weil sich die sonst grundsätzlich konkurrierenden Klinikbetriebe von wirtschaftlichen Interessen losgelöst haben", so Doktor Wolfgang Dieckmann, Vorsitzender des Vorstands der Claudia-von-Schilling-Stiftung. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde in Hannover im Rahmen eines Fachsymposiums an die Vertreter der beteiligten Brustzentren übergeben, wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) in einer Pressemitteilung informierte. Dem "Netzwerk Brustzentrum" gehören das Brustzentrum des Agaplesion evangelisches Klinikum Schaumburg, das der MHH, sowie die der Häuser Diakovere-Krankenhäuser, Klinikum Region Hannover, Sana Klinikum Hameln-Pyrmont und Helios Hildesheim an, in Kürze wird sich das Vinzenzkrankenhaus Hannover anschließen. Die Stiftung vergab den Preis für den Aufbau, die Organisation und den Betrieb des Netzwerkes, das Preisgeld soll die weitere Arbeit unterstützen. Das Ziel des Netzwerkes ist es, die Brustkrebstherapie zu vereinheitlichen und zu verbessern. Derzeit sind Daten von 3000 Brustkrebspatientinnen erhoben, insgesamt sollen Daten von mehr als 4000 erkrankten Frauen ausgewertet werden. Auf Grundlage dieses sehr großen Datensatzes wird ermittelt, was den Erfolg der Brustkrebsbehandlung beeinflusst, wie es in der Pressemitteilung heißt. Dies können neben der genauen Einhaltung der Therapie auch epidemiologische und familiäre Faktoren sein. Frühere Studien gaben Hinweise, dass genetische Faktoren vermutlich nicht nur die Erkrankungswahrscheinlichkeit, sondern auch den Therapieerfolg bestimmen. Die auf diesem Gebiet gewonnenen Erkenntnisse könnten ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer maßgeschneiderten Brustkrebsbehandlung für jede Patientin sein. Erste Ergebnisse sollen bald veröffentlicht werden. Brustzentrum Schaumburg Das "Brustzentrum Schaumburg" des Agaplesion evangelischen Klinikum Schaumburg, geleitet von Chefarzt Doktor Momme Arfsten, bringt sich seit Jahren über das "Netzwerk Brustkrebs" hinaus in Studien auf nationaler und internationaler Ebene ein und kooperiert auf weiteren Feldern beispielsweise mit Großkliniken als Partner. So leistet es einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt und entwickelt seine Therapie-Methoden stetig weiter. Damit kann das Team des Brustzentrums seinen Patientinnen jeweils auf dem aktuellen wissenschaftlichen Niveau zur Seite stehen. Für die Betreuung der Studien zuständig ist Oberärztin Sabine Lemster. Entscheidende Bedeutung kommt wie bei allen Krebserkrankungen der Früherkennung zu, wie Chefarzt Momme Arfsten betont. In einem frühen Stadium entdeckt, bestehe beim Brustkrebs heute eine günstige Aussicht auf Heilung. Entsprechend sollten Frauen die empfohlenen Vorsorge-Untersuchungen unbedingt wahrnehmen. Rund 200 Patientinnen werden jährlich im Brustzentrum behandelt, dessen hoher Standard in Diagnose und Behandlung seit Jahren durch verschiedene Zertifikate belegt ist und durch ein Qualitätsmanagementsystem ständig überprüft, gesichert und fortentwickelt wird. Für die Klärung von Befunden nutzt das Team um Momme Arfsten modernste Geräte und Verfahren. Die hohe Präzision der Diagnose ist die Grundlage für die auf die jeweilige Patientin individuell abgestimmte Therapie. Es ist ein Team aus Experten verschiedener Fachbereiche mit langjähriger Erfahrung, das den Patientinnen zur Seite steht. Das enge Zusammenwirken der Fachleute aus den verschiedenen Disziplinen steuert als Brustkoordinatorin Oberärztin Viktoriya Kortschak. Dabei wird der Therapieplan stets mit der Patientin unter Erläuterung der verschieden Behandlungsalternativen besprochen und nach ihren Wünschen ausgerichtet. Eine sehr wichtige Rolle kommt neben der im engeren Sinne medizinischen Versorgung auch der menschlich-persönlichen Unterstützung der Patientin in der belastenden Lebenssituation zu. Foto: bb/privat