STADTHAGEN (pp). Für Menschen, die aufgrund von psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen nicht am Arbeitsmarkt teilhaben können, gibt es in Stadthagen eine gute Adresse. In der Querstraße 12 in Stadthagen bietet seit Herbst 2015 das Inklusionsnetz.de individuelle Hilfe in verschiedenster Form an. Dafür erhält das von der Hof Windheim Gmbh ins Leben gerufene Inklusionsnetz jetzt mit Unterstützung des Landkreises Schaumburg eine Förderung aus Landesmitteln in Höhe von 50.000 Euro.
Gedacht ist das auf 12 Monate bewilligte Geld für das Angebot "Let’s Work", bei dem im Rahmen des "Peer-to Peer Coachings" psychatrieerfahrene Fachleute Menschen mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen dabei helfen, die Barrieren auf dem Weg zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben abzubauen. Dabei werden beispielsweise eigene Stärken gefunden und neue Denkmuster erarbeitet sowie ein Fahrplan ins Arbeitsleben entwickelt. "Hof Windheim ist für uns ein ganz wichtiger, kreativer Partner im Sozialbereich. Pear-to-Pear ist ein tolles Konzept, um auf dem Weg durch den oft undurchsichtigen Dschungel des Arbeitsmarktes zu helfen. Deshalb haben wir gesagt: ‚Genau dieses Projekt ist es an das wir die vom Land bereitgestellten Mittel weitergeben", begründete Landrat Jörg Farr die Unterstützung des Landkreises. "Wir haben unter anderem deshalb als Optionskommune die Trägerschaft des Jobcenters übernommen, damit wir solche lokalen Angebote erkennen und einbinden können." Dass das Peer-to-Peer Coaching gut angenommen wird, zeigt sich bereits jetzt. "Wir haben am 16. Februar den ersten Termin – und der ist schon fast ausgebucht", freute sich Hof Windheim-Geschäftsführer Andreas Landmann beim Pressetermin. Zu hohen Erwartungen bezüglich der Arbeitsaufnahme der Kursteilnehmenden beugt Sunita Schwarz, Projektleiterin des Inklusionsnetzes dennoch vor: "Für viele Menschen ist alleine der Weg ‚zum Amt’ schon ein hohes Hindernis. Wir wollen den Betroffenen die Möglichkeit und die Zeit geben, herauszufinden, wo sie stehen, was es für Angebote gibt und wie sie Barrieren überwinden können. Arbeit ist da nur ein Teilthema." "Inklusion wird heute ganz anders betrachtet als noch vor 10 Jahren. Wir sprechen aufgrund der Vielfalt der Einschränkungen nur noch von Barrierearmut", ergänzte Klaus Malchau, Geschäftsführer des sozialpsychatrischen Verbundes. Für den Arzt Dr. Maik Behrendt ist es unter anderem wichtig, dass die Betroffenen ihre Ressourcen finden und negative Gedanken umkehren. "Es geht um eine Veränderung im Kopf. Denken ist auch Arbeit!" Foto: pp