1. Trotz des niedlichen Welpenblicks 
das Wesentliche im Auge behalten

    Labrador-Junges gestorben: Tierschützer warnen vor leidfördernden dubiosen Käufen / Auf Kaufverträge und Pässe achten

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    Die Geschichte dahinter ist verdächtig. Der Verkäufer habe den Hund, der von einem Züchter aus dem Rheinland komme, für seinen Freund, der ihn angeblich nicht behalten könne, verkauft. Vor Ort wurden aber offenkundig mehrere Hunderassen gezüchtet. Für Jutta Schneider deutet alles auf dubiosen Tierhandel hin: "Hier wird Leid gefördert." Die hiesige Tierschützerin spricht von permanent neuen Online-Kleinanzeigen und zum Teil "mafiösen Strukturen". Aber auch von blauäugigen Käufen. Sie will mobilisieren: "Wenn ich keine Quittung und keinen vollständig ausgefüllten Impfpass, aber einen ausländischen Transponder mitbekomme, muss ich doch stutzig werden." Sie ist verärgert über die Anbieter, aber auch über diejenigen, die beim niedlichen Blick eines Welpen das Wesentliche aus den Augen verlieren. Denn auch beim Tierhandel bestimme die Nachfrage das Angebot. Vierbeiner aus ominösen Zuchten seien oftmals verwurmt, ernsthaft krank oder aggressiv gestimmt. Das böse Erwachen kommt kurz darauf, nicht selten heißt es für betroffene Fellnasen: Endstation Tierheim. Auch das verstorbene Labradorjunges soll zunächst einen putzmunteren Eindruck gemacht haben, wie Schneider erzählt. Doch plötzlich ging es ihm sehr schlecht. Vom Tierarzt vor Ort ging es direkt in die Tierärztliche Hochschule, wo man ihm aber nicht mehr helfen konnte. Das Traurige: Immer wieder tauchen neue Inserate nach dem gleichen Muster auf. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Rodenberg/Bad Nenndorf hat das zuständige Veterinäramt eingeschaltet. An Tierhalter in spe appelliert sie, aufmerksam zu sein und sich im Zweifel rechtzeitig Rat zu suchen. Darauf ist zu achten: Seriöse Züchter und Verkäufer interessieren sich für den Verbleib ihrer Schützlinge. Dazu gehören etwa ein Kaufvertrag, die Legitimation via Ausweis und ein Nachbesuch. Die Welpen samt Muttertier besuchen zu können, sollte selbstverständlich sein. Im Impfpass stehen – neben den ersten Impfungen zur Grundimmunisierung – der Erstbesitzer und die genaue Hundeidentität mit Chipnummer. Lotta hatte Glück. Die gut 14 Wochen alte Hündin wurde jetzt negativ auf Parvovirose getestet. Ihre Würmer ist sie wieder los, und der Chip sitzt unter der Haut. In einer privaten Pflegestelle wartet sie nun auf ein neues Zuhause. Zu erreichen ist die Tierauffangstation telefonisch unter 05723/82902. Foto: jl

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