1. Erinnerungen an die getötete Gerda Philippsohn

    Kleine Gedenkfeier zu Ehren der deportierten Sachsenhägenerin / Friedens-Ballons steigen in die Luft

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    SACHSENHAGEN (mk). Gerda Philippsohn war einst Schülerin der Grundschule Sachsenhagen. Doch als Tochter jüdischer Eltern musst sie ab 1933 mehr und mehr Repressalien erdulden – auch an der Schule. Und so durfte sie dann auch nicht mehr die 6. Klasse der Schule Sachsenhagen beenden und musste am 15. November 1938 die Schule, die nun ihren Namen trägt, verlassen. Am 28. März 1942 wurde Gerda zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater sowie elf weiteren jüdischen Sachsenhägern zwangsdeportiert. Der Vater starb bereits auf dem Transport nach Polen, Gerda und ihre Mutter wurden in einem Vernichtungslager ermordet.

    Am 24. Januar hätte Gerda Philippsohn ihren 90. Geburtstag gefeiert – Anlass für die Schule, ihrer zu gedenken. Und so versammelten sich die Schulkassen und ihre Lehrer rund um die Gedenkstele, die auf dem Schulhof steht und von den Kindern selbst gestaltet worden ist. Der Schülerrat brachte zum Ausdruck, wie es Gerda ergangen sein musste: Sie durfte keine Hobbys haben, hatte keine Spielkameraden, wurde von Unbekannten abgeholt und musste ihre vertraute Umgebung verlassen, sie hatte kein Spielzeug und sie musste den Tod ihres Vaters miterleben. Schweigend legten die Kinder eine Rose im Gedenken an sie an der Stele ab. Die Klassen 3a und 3b hatten kleine Friedenstauben gebastelt, die ebenfalls an der Stele abgelegt wurden. Dann sangen alles das Lied "Hevenu" und zum Abschluss ließen die Kinder Luftballons mit einer Friedensbotschaft steigen. Die Karten sollen an das Schicksal von Gerda und das der anderen Ermordeten erinnern, damit sich diese Gräueltaten nie wiederholen. Foto: mk

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