BAD EILSEN (sk). Mit einer Neujahrsbegrüßung der "Wiener Art" hat das Blasorchester TSV Krainhagen sein Publikum im Palais im Park (PiP) begeistert. Das Konzert unter dem Motto "Wie in Wien" zauberte für rund zwei Stunden einen Hauch von "k. u. k.-Atmosphäre" in den vollbesetzten Georg-Wilhelm-Saal. Die Aufführung gestaltete sich als kleine Premiere für das Musikensemble, war es doch sein erster Auftritt nach der großen Renovierung des PiP. Durch das abwechslungsreiche Programm aus traditionellen und klassischen Werken, gespickt mit Ausflügen in die Filmmusik, führte Dirigent Roman Reckling auf gewohnt sympathische und unterhaltsame Weise.
Den Auftakt des Abends bildete der von Robert Stolz komponierte "UNO-Marsch". Ein Stück, welches laut Reckling auch im vergangenen Jahr von den Wiener Philharmoniker im ihrem Neujahrskonzert aufgeführt wurde. Ebendiese Tradition der klassischen Neujahrskonzerte gab den Anstoß zur Idee für den besonderen Abend mit dem Blasorchester Krainhagen, wie Organisatorin Anja Boehme später im Gespräch verriet. In Anlehnung an den Gala-Abend zur Eröffnung des Georg-Wilhelm-Saals im Jahre 1926 präsentierten die Musiker weiterhin ihre "Fledermaus-Fantasie". Das musikalische Schmankerl bot einen unterhaltsamen Querschnitt durch das musikalische Märchen "Die Fledermaus", einer Operette von Johann Strauß. Zu den Höhepunkten des ersten Programmteils zählte ohne Frage das Medley einiger der berühmtesten Walzerklänge, von Reckling augenzwinkernd als "André Rieu-Konzert in fünf Minuten" angekündigt. Das mitschwingende Publikum bewies: Für solch wunderbare Melodien sind die von André Rieu bevorzugten Streicher nicht zwingend eine Voraussetzung. Und auch "Der alte Brummbär" aus der Feder von Julius Fucik mit seinem großartigen Solo für Fagott, bezaubernd vorgetragen von Kirsten Geißler, erntete einen großen Applaus. Seinen Abschluss fand der erste Teil des Abend mit dem durch Peter Alexander bekannt gewordenen Stück "Im weißen Rössl" sowie dem fulminanten "Pomp and Circumstance"-Marsch. Im zweiten Teil des Konzerts bewiesen die Musiker wieder einmal, dass sie nicht nur die klassischen Werke hervorragend beherrschen. Hier zeigte das Blasorchester Krainhagen unter anderem seine Vorliebe für die Welt der Filmmusik. Zu hören gab es einen eindrucksvollen "James Bond"-Mix mit Themen aus "Octopussy" oder "Goldfinger", eine Hommage an "Total Toto" ("Let Me Entertain You") sowie Filmmusik aus "Backdraft" und "Titanic" ("An Irish Party In 3rd Class"). Das Stück "Sway", bekannt aus dem Tanzfilm "Shall We Dance", wurde von Sängerin Charlotte Hagen begleitet. Seinen Abschluss fand der gelungene musikalische Abend mit "The British Are Coming" und dem populären österreichischen "Fliegermarsch". Foto: sk