1. Starke Stimmen in der Stadtkirche

    Internationale Tenöre begeistern das Publikum mit ihrem Auftritt / Große Welt der Oper weilt für einen Abend in Bückeburg

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    BÜCKEBURG (sk). Mit ihrer "Himmlischen Nacht der Tenöre" haben die Solisten Georgios Filadelfefs, Ivaylo Yovchev und Boris Takov für einen Abend die große Welt der Oper nach Bückeburg geholt. Rund 200 Besucher verfolgten das stimmgewaltige Konzert in der Stadtkirche und genossen den vollen Tenorgesang, begleitet von vier Damen an Geige, Bratsche, Cello und Klavier. Präsentiert wurden zahlreiche Höhepunkte der klassischen Musik - einzeln oder auch gemeinsam - mit wunderschönen Arien, Canzonen und sakralen Stücken.

    Den Anfang machten die drei Tenöre mit einem der wohl bekanntesten Stücke des italienischen Komponisten Giuseppe Verdis: "Questa o quella" aus der Oper "Rigoletto". Bereits dieses Stück, in dem sich die Sänger hervorragend ergänzten, ließ erahnen, wohin die Reise in die Opernwelt gehen sollte. Dennoch dauerte es eine Weile, bis der Funke der Begeisterung das Publikum erreichte. Dies war allerdings spätestens mit Schuberts "Wiegenlied", gefühl- und doch kraftvoll vorgetragen von Georgios Filadelfefs, der Fall. Boris Takov brillierte vor allem mit dem leidenschaftlich angestimmten "El lucevan le stelle" (Und die Sterne leuchteten) aus Puccinis "Tosca" und "Non ti sordar di me" (Vergissmeinnicht) des neapolitanischen Komponisten Ernesto de Curtis. Und auch für seine starke Darbietung von Ruggero Leoncavallos "Mattinata" erntete er großen Applaus. Der weiche und klare Tenor von Ivaylo Yovchev dagegen kam besonders bei den zarteren Stücken, beispielsweise der russischen Weise "Ochi chernye" (Schwarze Augen), voll zur Geltung. Moderatorin Zoya Balkandzhieval ergänzte das ausgesprochen abwechslungsreiche Programm immer wieder durch kleine Anekdoten zu einzelnen Stücke, was allerdings besonders den Konzertbeginn etwas langatmig wirken ließ. Nichtsdestotrotz begeisterten Georgios Filadelfefs, Ivaylo Yovchev und Boris Takov mit ihren mal dramatisch, mal melancholisch oder lyrisch intonierten Stücken, wie etwa beim "Ave Maria" von Bach und Gounod oder Curtis "Torna a Surriento" (Komm zurück nach Sorrent). Aber auch das Kammer-Ensemble um Milena Ivanova (Geige), Neli Hazan (Violoncello), Theodora Tsvetanska (Bratsche) und Valentina Vassileva-Filadelfefs (Klavier) erntete für die stimmigen Arrangements und das souveräne Spiel ihrer immer wieder eingestreuten Instrumentalstücken großen Beifall. Besonders Brahms "Ungarischer Tanz Nr. 5" und das feurige "Csardas Monti" von Vittorio Monti zogen die Zuhörer in den Bann. Georgios Filadelfefs avancierte im Laufe des Abend mit seinen humoristischen Einlagen immer mehr zum Stimmungsmacher. Der ausgebildete Opernsänger, und zusätzlich auch studierte Konzertpianist, sorgte mit Schalk und Slapstick neben seinen grandiosen gesanglichen Qualitäten für etliche Lacher auf Seiten des Publikums. Nach fast zwei Stunden neigte sich die "himmlische Nacht" mit den drei Tenöre aus den großen bulgarischen Opernhäusern und dem Kammerorchester langsam ihrem Ende entgegen. Zum Abschluss stimmten Filadelfefs, Yovchev und Takov noch einige gemeinsame Stücke an. Etwa das in neapolitanischer Sprache verfasste Canzone "Core n‘grato" (Das undankbare Herz) von Salvatore Cardillo oder Jose Maria Lacalles dramatisches "Amapola" (Mohnblume). Offizielles Schlusslied war schließlich der mitreißende Evergreen "Funiculi, Funicula" von Luigi Denza. Ohne Zugabe durften die Musiker daraufhin nicht die Stadtkirche verlassen und legten mit Verdis "La donna e mobile" und dem volkstümlichen "O sole mio" noch einmal nach, bevor sie unter prasselndem Applaus auszogen. Foto: sk

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