STADTHAGEN (bb). Fünfmal haben sich Mädchen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund im Kulturzentrum "Alten Polizei" getroffen, um gemeinsam zu malen, zu basteln, zu werken und auf andere Weise kreativ tätig zu werden und gleichzeitig Gemeinschaft zu erleben, das Kulturzentrum und sich gegenseitig kennen zu lernen. Das Interkulturelle Kreativprojekt für Mädchen hatten zwei junge Frauen in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) ins Leben gerufen und geleitet.
"Da vorn wird es ganz heiß, da darfst du nicht anfassen", erklärte Paula Richter, Freiwillige im FSJ-Kultur in der "Alten Polizei", einer der jungen Teilnehmerinnen. Diese machte sich gerade daran, mit einem Lötkolben Verzierungen in ein Frühstücksbrett zu brennen. Gemeinsam mit Caroline Trocka, FSJlerin beim AWO-Kreisverband, hatte Paula Richter das Angebot als Kooperationsveranstaltung zwischen dem Kulturzentrum "Alte Polizei" und der AWO entwickelt und organisiert. Gemeinsam kreativ zu werden funktioniere auch mit geringen Deutschkenntnissen, erklärte Paula Richter. Rund zehn Teilnehmerinnen seien jeweils zu den Treffen in der "Alten Polizei" gekommen und hätten Stofftaschen bemalt, Seife hergestellt, Teller gestaltet und weiteres mehr. Große Freude habe auch das Backen von Plätzchen bereitet, für viele Teilnehmerinnen sei diese deutsche Tradition schließlich etwas Neues gewesen. Grundidee des Projektes sei es gewesen, ein Treffen zu organisieren, bei dem sich Mädchen verschiedener Kulturen kennen lernen, austauschen und ins Gespräch kommen können, so Paula Richter. Auch, weil viele andere Angebote etwa für Flüchtlinge hauptsächlich von Jungen und männlichen Jugendlichen wahrgenommen würden, konzipierten die beiden FSJlerinnen diesen Treff speziell für Mädels. Kontakte zu anderen Mädchen zu knüpfen und auch das Haus der "Alten Polizei" und deren Angebote kennen zu lernen, war das Ziel. Mit der Beteiligung und den positiven Rückmeldungen zeigten sich die beiden Organisatorinnen sehr zufrieden. Mädchen und Frauen in einer breiten Altersspanne und in wechselnden Besetzungen seien zu den Treffen gekommen und hätten beim kreativen Arbeiten voneinander gelernt. Das durch Mittel des Landes Niedersachsen zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe finanzierte Projekt läuft nun aus. Einige Teilnehmerinnen würden in andere Gruppen in der "Alten Polizei" wechseln, "in denen Integration verstärkt stattfinden kann", erklärte Paula Richter. Dies ist beispielsweise die Kinderkreativwerkstatt. An dieser können Kinder ab sechs Jahren an jedem Donnerstag in der Zeit von 16.15 Uhr bis 17.30 Uhr in der "Alten Polizei" in der Obernstraße 29 teilnehmen. Weitere interessierte Kinder sind herzlich willkommen.Foto: bb