1. An der Auffahrt leben Mensch und Tier gefährlich

    Steigende Zahl von Autobahn-Wildunfällen in Höhe Lauenau / Kommt ein Wildschutzzaun entlang des Abschnitts?

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    Meldungen über Wildschweine auf der Autobahn in Höhe Bad Nenndorf brachten die Jagdpächter Ferdinand Exler (Apelern) und Helmut Küper (Lauenau) endgültig auf den Plan: "So ein ähnliches Problem haben wir wohl auch", sagte Exler nach mehrfacher Korrespondenz mit der in Garbsen stationierten Autobahnpolizei. Denn diese legte ihm eine Skizze vor, nach der allein in den vergangenen drei Jahren sich 14 Unfälle mit Tieren in dem kurzen Bereich zwischen der Auf- und Abfahrt und dem westlichen Ende des Logistikparks ereignet haben. Exler ist sich mit seinem Kollegen sowie den beiden Vorsitzenden der Jagdgenossenschaften, Matthias von Münchhausen (Apelern) und Friedrich-Karl Reinecke (Lauenau) einig: "So ein Zaun macht Sinn." Dabei wussten sie bislang nur wenig von der Bedrohung in ihren Revieren. Denn während sie bei Wildunfällen an allen anderen Straßen ihres Bereichs gerufen werden und diese in ihren Statistiken vermerken, entgehen ihnen Zusammenstöße auf der großen Fernstrecke, da für die Folgen und Beseitigung der Kadaver die Autobahnmeisterei zuständig ist. Allerdings machten sie ihre eigenen Beobachtungen: Rehwild steht oft nur wenige Meter neben der Autobahn. Im dichten Gehölz nahe der Abfahrt legen Ricken ihre Kitze ab. Und selbst in den Büschen, die im inneren Bereich der kurvigen Einfahrt in Richtung Hannover wachsen, werden gelegentlich Tiere entdeckt. "Das Wild findet hier Ruhe. Verkehrslärm stört es nicht." Die Polizei spricht bereits von einem Unfallschwerpunkt. Tatsächlich weist eine Karte fünf Ereignisse im unmittelbaren Auf- und Abfahrtsbereich auf Süd- und Nordseite sowie sieben weitere Vorfälle in direkter Höhe des Logistikparks aus Nur zwei Unglücke geschahen etwas weiter entfernt. Für die gesamte restliche Strecke zwischen den Anhöhen von Deister und Süntel gab es keine weiteren Eintragungen. Die ortskundigen Jäger sind davon überzeugt, dass die Ursachen in der neuen Gefahrenlage in der Logistikpark-Bebauung zu suchen sind. Zuvor boten hier noch Äcker Äsungs- und Rückzugsflächen für das Wild. Nun sind Gebäude entstanden und große Flächen nicht zugänglich. Geblieben aber und zunehmend bewachsen ist ein breiter Geländestreifen zwischen den Zäunen der Firmen und der ungeschützten Autobahn. Den suchen die Tiere offenbar gern auf. "Und dagegen können wir nichts tun", sagt Reinecke. Eine Bejagung verbiete sich wegen der Geländelage. Die Lösung könne nur ein Wildschutzzaun sein. Ähnliche Überlegungen stellt offenbar die niedersächsische Straßenbauverwaltung bereits ohne bisheriges Wissen der hiesigen Jäger an. Julia Fundheller, stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereichs Hannover, bestätigte auf Anfrage, dass die zuständige Autobahnmeisterei ebenfalls einen Unfallschwerpunkt in diesem kleinen Abschnitt der Fernstraße sehe. Ihre Behörde sei auch schon durch die Polizei informiert werden. Das weitere Vorgehen werde in der regelmäßig tagenden Unfallkommission mit anderen beteiligten Behörden abgestimmt. Auch müsse die Finanzierung gesichert sein. Fundheller hält einen Zaun von der Autobahnabfahrt in Richtung Westen "bis zur ersten Unterführung" für sinnvoll. Dies wäre der Gemeindeverbindungsweg zwischen Pohle und Apelern. Foto: al

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