BÜCKEBURG (sk). Die anstehenden Bundestags- und Landtagswahlen standen im Mittelpunkt beim alljährlichen Dreikönigstreffen des FDP Kreisverbandes Schaumburg, das bereits zum 39. Mal stattfand. Rund 35 Interessierte konnte der Vorsitzende Paul-Egon Mense bei der Traditionsveranstaltung im Bückeburger Le-Theule-Saal begrüßen. Besonders freute sich der Gastgeber über den Besuch von FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr sowie von Daniel Winter, welcher eine Bundestagskandidatur für den Wahlkreis Nienburg I/Schaumburg anstrebt.
Ausdrücklich lobte Mense den tatkräftigen Einsatz der Mitglieder bei den erfolgreichen Kommunalwahlen im vergangen Jahr. Nun sei die FDP wieder in den "fünf Zentren des Landkreises: Bückeburg, Rinteln, Stadthagen, Bad Nenndorf und Rodenberg" vertreten. "Damit haben wir eine gute Basis für die bevorstehende Bundestagswahl im September und die Landtagswahlen im Januar 2018", befand der Verbandsvorsitzende. Seinen Rückblick gestaltete Mense weniger regional und betrachtete kritisch die allgemein "besorgniserregenden Entwicklungen" des letzten Jahres. Die Zunahme von Kriminalität und terroristischen Anschlägen, die immer weiter voranschreitende Abkehr von freiheitlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien sowie die sinkende Zustimmung zur europäischen Identität ließen die Menschen dazu neigen, in Angst zu verfallen. Doch Mense sprach sich trotz allem dafür aus, "sich nicht von der Angst treiben zu lassen", sondern positiv in "die Zukunft zu blicken". Die Mitglieder forderte er dazu auf, die "Chance der Veränderung" für die Partei zu ergreifen. "Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Freien Demokraten wieder zu einer politischen Kraft werden und in den nächsten Bundestag einziehen." Auch Christian Dürr bemerkte, dass die "Unsicherheit in der Bevölkerung" immer größer werde und kritisierte den aktuellen Kurs der Inneren Sicherheit der Bundesregierung. "Ein Staat kann nicht den Anspruch vertreten, sämtliche Daten seiner Bürger zu erheben, um diese zu überwachen und dann nicht in der Lage zu sein 500 bekannte Gefährder in Schach zu halten." So ein Staat habe eindeutig ein Problem und erzeuge den Eindruck, keine Kontrolle mehr zu haben und seine Prioritäten nicht richtig zu setzen, so Dürr. Gemeinsam mit Paul-Egon Mense forderte der Spitzenkandidaten der niedersächsische FDP für die Bundestagswahl: "Wir müssen näher an die Bürger heran." Es werde sehr viel über die Menschen in Deutschland gesprochen, aber nicht mit ihnen. "Die wollen nicht, dass man ihnen nach dem Mund redet." Daher müsse sich die FDP wieder mehr von den anderen Parteien unterscheiden und den "leidenschaftlichen demokratischen Streit in der Sache" weiter ins Zentrum rücken, betonte Dürr. Dadurch stünden die Voraussetzungen gut, "nicht nur im September zur Bundestagswahl wieder mehr Farbe in das Politikgeschehen zu bringen und die wichtigen Dinge wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen". Im Anschluss an die Reden und den gewohnt schmackhaften Grünkohl galt es für Paul-Egon Mense und Christian Dürr noch einige Auszeichnungen vorzunehmen. Gemeinsam ehrten sie Marlies Berndt-Büschen (20 Jahre Mitgliedschaft), Norbert Kunze (25 Jahre), Heike Böger (40 Jahre), Lothar Biege (40 Jahre) und Wolfgang Schulz (40 Jahre) für ihre Treue und überreichten Urkunden und kleine Präsente an die Jubilare. Foto: sk