Drei weitere Termine sind bereits für den Rest des Monats angesetzt worden: am 20., 25. und 30. Januar, jeweils ab 9 Uhr. Es ist einer der bislang längsten Prozesse in der jüngeren Bückeburger Justizgeschichte überhaupt. Dass sich das Verfahren so in die Länge gezogen hat, ist Gegenstand von Vorwürfen auf beiden Seiten: Das Gericht spricht von Prozessverschleppung, weil die Verteidiger immer neue Beweisanträge stellen. Diese wiederum werfen den Richtern mangelnde Sachaufklärung vor. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der ehemaligen Geliebten von K. zu, deren Aussagen das Gericht offenbar für glaubwürdig hält, während die Verteidiger sie als Mordverdächtige ansehen. Vorwürfe der Verteidigung, nicht ausreichend zur Sachaufklärung beigetragen zu haben, hat das Landgericht inzwischen energisch zurück gewiesen. Es verweist auf einen Ortstermin in Lauenau, auf das Anhören überwachter Telefonate, auf Gutachten und das Vernehmen mehrerer Zeugen. Nun hat das Schwurgericht mitgeteilt, dass "jederzeit mit dem Ende der Beweisaufnahme und den Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Nebenklage zu rechnen" sei. Das könnte schon im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Sollte ein Urteil noch im Januar gefällt werden, so sind seit der grausigen Tat genau 20 Monate vergangen. Am 27. Mai 2015 war die damals 42-jährige Ehefrau tot im gemeinsamen Wohn- und Geschäftshaus aufgefunden worden. Vier Monate später, am 30. September, wurde der Ehemann wegen Tatverdachts vor den Augen von Passanten mitten in Lauenau verhaftet. Bis dahin hatte eine 18-köpfige Sonderkommission "Kamin" in dem Fall ermittelt, der in der Bevölkerung immer noch heftig diskutiert wird. Der Handwerksmeister schweigt bis heute vor Gericht, obwohl die Verteidiger wiederholt eine Aussage von ihm angekündigt hatten.
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Steht der Mordprozess vor dem Ende?
Mittwoch hat der 40. Verhandlungstag gegen den Lauenauer Uwe K. begonnen
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