HÜLSEDE (al). Zwischen der Hülseder Bürgermeisterin Ma- rion Passuth und Pferdebesitzern auf einem örtlichen Hof schwelt ein Streit. Anlass sind die Hinterlassenschaften von Vierbeinern auf Straßen und Gehwegen. Eine freundlich gemeinte Bitte Passuths hat zu einer heftigen Gegenreaktion geführt. Eigentlich wollte sich Hülsedes führende Repräsentantin nur der Klagen von Einwohnern annehmen: "Die beschwerten sich über die Zunahme von Pferdeäppeln", berichtete sie kürzlich dem Gemeinderat. Daraufhin habe sie in Absprache mit dem Reitstallbesitzer einen Aushang veranlasst mit der Bitte an die Reiter, doch die Kothaufen zu beseitigen. "Das ist dann eskaliert", schüttelte sie den Kopf über das lange Antwortschreiben einer Tierhalterin, die sogar Gerichtsurteile zitierte, nach denen die ärgerlichen Äppel akzeptiert werden müssten. "Natürlich gehören Pferde zum Dorfbild", räumte Passuth ein. Wenn aber 15 der 30 auf dem Hof gehaltenen Pferde sich in Bewegung setzen und damit deren Verdauungsapparat angeregt werde, seien Folgen verbunden, die halt beseitigt werden müssten. "Ich verlange ja nicht, dass Besen und Schaufel beim Ausritt mitgeführt werden müssen", murrte sie, "aber nach Rückkehr in den Stall könnte der Mist doch beseitigt werden. Ich mache das von meinen Hunden doch auch weg."
Bis zur Androhung von Bußgeld will die Bürgermeisterin es (noch) nicht kommen lassen. Sie habe mit dem Aushang nur eine gütliche Regelung versucht: "Deshalb finde ich es schade, dass das so eskalieren musste." Sie trete sehr für Harmonie im Dorf ein. Für ein gutes Miteinander würde der geringe Aufwand, die Straße zu reinigen, sehr förderlich sein. Dirk Tetzlaff (CDU) trat Passuth zur Seite: "Da muss nur mal jemand auf einem Pferdeappel richtig ausrutschen und die Polizei holen. Vielleicht ändert sich dann was." Foto: al