"Die Ladestation hat eine Leistung von 22 KW und lädt ein Elektroauto damit in gut anderthalb Stunden komplett auf", erklärte Hudalla. Letztlich hänge die Ladedauer aber immer auch vom Fahrzeug ab. Dennoch: "Das heißt, während eines Besuchs der Altstadt oder des Einkaufs kann man sein E-Mobil einfach mit Strom betanken. Damit leisten wir einen Beitrag zum umweltschonenden Fahren und machen unsere Samtgemeinde noch attraktiver." Tanken kann am Rodenberger Amtsplatz jeder, der bereits ein Elektrofahrzeug besitzt. Die Freischaltung der Ladesäule erfolgt über die App "PlugSurfing". Der Nutzer muss sich dort einmalig registrieren und kann dann an der Tankstelle in Rodenberg direkt tanken. Die App zeigt an, ob die Säule, die Platz für zwei Fahrzeuge bietet, frei ist. Dabei beschränkt sie sich aber nicht auf Rodenberg, insgesamt kann auf europaweit rund 35.000 Ladestationen zugegriffen werden. Der Nutzer muss zudem eine Bezahlmöglichkeit hinterlegen. Eine Kilowattstunde für den Auto-Akku kostet 35 Cent. Der Ladesäule in Rodenberg sollen nach Willen von Matthias noch weitere folgen: "Wir gehen davon aus, dass Elektroautos sich mittelfristig durchsetzen werden. Sie haben eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Antriebssystemen. So sehen wir in der neuen Generation von Elektrofahrzeugen die große Chance, die Innenstädte von Abgasen und Feinstaub zu entlasten", sagte er. "Dafür muss sich aber zunächst die Lade-Infrastruktur verbessern." In Anbetracht dessen plane WWN zusammen mit Stadtwerken und Kooperationspartnern aus der Region die Installation von insgesamt 100 Ladesäulen in Schaumburg, Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen. "Bis Ende 2018 wollen wir eine flächendeckende Lademöglichkeit im Umkreis von 20 Kilometern schaffen", sagte Matthias. Um der Idee des Elektroautos zusätzlichen Anschub zu geben und die Alltagstauglichkeit zu demonstrieren, testet die Samtgemeinde Rodenberg gleich selbst ein Elektroauto der neuesten Generation. Der VW E-Golf wird vier Wochen lang bei der Verwaltung für Einsatz- und Botenfahrten genutzt. Insgesamt hat WWN fünf Elektrofahrzeuge angeschafft, die an die Kreise und Kommunen im Netzgebiet verliehen werden, um deren Alltagstauglichkeit zu testen. Hudalla nahm den E-Wagen gemeinsam mit Fuhrparksleiter Timm Schönbeck in Empfang. Für den Bürgermeister ist der aktuelle Test auch eine Vorbereitung auf die Zukunft. "Wir sind sehr gespannt, den technologischen Fortschritt direkt vor Ort erleben zu können. Hier im ländlichen Raum wird Elektromobilität eine wichtige Rolle spielen können, nicht nur zur Entlastung der Umwelt." Bei der Auswertung des Tests soll insbesondere erfasst werden, wie viel Energie getankt wurde und welche Kilometerleistung dem gegenübersteht. Aufgrund der Datenbasis will die Samtgemeinde später entscheiden, möglicherweise ein eigenes Elektroauto für den Fuhrpark anzuschaffen. Foto: tr
-
Ein Schritt in die Zukunft der Mobilität
Erste Ladesäule für Elektroautos in Rodenberg / Westfalen Weser Netz plant 99 weitere Stationen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum