STADTHAGEN (pp). Steinzeitliche Werkzeuge, Astronomie, Robotik, Blasmusik und Akrobatik – wer denkt bei diesen Begriffen zuerst an eine Schule? Im Rahmen eines Tages der offenen Tür haben Schüler und Lehrer des Ratsgymnasiums Stadthagen (RGS) mehr als 500 interessierten Besuchern gezeigt, dass alle diese, sowie viele weitere Themen im Angebot des Gymnasiums zu finden sind.
"Wir schauen uns die Schule an, weil unsere Brüder hier sind und wir hier auch aufs Ratsgymnasium möchten", erklärten Simon (10 Jahre) und Pascal (9) aus der 4c der Grundschule am Stadtturm unisono. Gemeinsam probierten die Freunde im Chemieraum die farblichen Reaktionen verschiedener Substanzen aus. "Die Kinder können hier unter anderem eine Geheimschrift und Badekugeln herstellen oder prüfen, ob in einem schwarzen Filzstift wirklich nur schwarz steckt", gab Lehrerin Dagmar Bindernagel einen Einblick in die Experimente. Interessierte Zuhörer und –seher hatte auch Marc Bremer um sich versammelt. Der Neuntklässler demonstrierte, welche Möglichkeiten der Robotik bereits auf Schulebene herausgekitzelt werden können. Ein Blick durch das schuleigene Teleskop lohnte sich zwar aufgrund des Tageslichts nicht, in der Kuppel auf dem Dach der Schule bot Physiklehrer Marc Flader aber trotzdem einen interessanten Einblick in die Astronomie. Besonders die tollen, von Schülern selbst gemachten Fotos des Krebs-, Hexen-, Orion- oder Pferdekopfnebels und der Whirlpoolgalaxie beeindruckten. Urheber für den Eigenbau des auf dem Markt so nicht erhältlichen Robotic-Teleskops waren ehemalige Schüler des RGS. Wie in der Steinzeit Feuer entfacht wurde, demonstrierten die Fünftklässler Lennard Stahlhut und Dustin Grütza. "Wir zeigen aber nur wie es geht, brennen darf es leider nicht", stellte Grütza schelmisch klar. Nach der schwungvollen Eröffnung der Veranstaltung durch die Junior-Band der Schule konnten sich die Besucher bei Fragen an Schüler-Guides wenden. Ein Angebot, dass angesichts des großen Gebäudekomplexes und des umfangreichen Angebots, bei dem sich jedes angebotene Fach präsentierte, gut angenommen wurde. "Wir sind etwa 30 bis 35 Freiwillige", berichtete Till Brandhorst (Jg. 10). " Wir möchten unsere Angebotsvielfalt zeigen, die weit über den Pflichtbereich hinausgeht", verdeutlichte Rainer Neumann-Buchmeier, stellvertretender Schulleiter des RGS. "Wir sind beispielsweise die einzige Schule im Landkreis, die Philosophie und Altgriechisch lehrt." Ziel der Arbeit am RGS sei es, zu fördern und zu fordern sowie im Rahmen des Angebots gemeinsam mit den derzeit rund 1.000 Schülerinnen und Schülern deren Persönlichkeit zu entwickeln. Foto: pp