1. Mit Lob, Kritik und einem Sorgenfresser startet die SPD in das neue Jahr 2017

    Verkehrspolitikerin Lühmann zu Gast bei Empfang: Trassenführung noch nicht beschlossen / Gespräche angekündigt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BAD NENNDORF (jl). "Ich wünsche Ihnen, dass all Ihre Wünsche in Erfüllung gehen – den einen mehr und den anderen weniger, es sind ja Bundestagswahlen." Augenzwinkernd eröffnete der Samtgemeindeverbandsvorsitzende Udo Husmann den SPD-Neujahrsempfang, dem auch Gäste anderer Parteien beiwohnten.

    Aber Spaß beiseite: Vom Brexit über den weltweiten Terror bis zu Donald Trumps "Gruselkabinett" gebe es viele "Dinge, die einen besorglich ins Jahr 2017 schauen lassen", resümierte Husmann im voll besetzten Wandelhallenbistro am Montagabend. Gleichsam mahnte er, die namhaften Positiventwicklungen in der Bundesrepublik nicht zu vergessen. Auf Kommunalebene rügte er die Wählergemeinschaft. Im jüngsten Wahlkampf habe sie Neutralität versprochen, sich in Hohnhorst aber mit der CDU im Rat verbündet. Husmann: "Der SPD würde man Wahlbetrug vorwerfen." Das Grünenduo sieht er von "persönlichen Animositäten" geleitet. Als Gastrednerin machte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion der Bürgerinitiative (BI) gegen die Bahngleis-Ausbaupläne Mut. Mit Blick auf den verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan stellte Kirsten Lühmann mehrmals klar: "Wir haben das Projekt beschlossen, nicht die Trassenführung." Die müsse vor Ort entschieden werden. Dafür habe die Bahn Runde Tische mit allen Beteiligten angekündigt. Die Bundespolitikerin aus Celle versprach der BI, sich weiterhin für einen trassennahen Ausbau stark zu machen. Zudem forderte sie besseren Lärmschutz – auch an Bestandsstrecken. Für den nichtschienengebundenen ÖPNV riet die 52-Jährige zu einem Forum "Mobilität Schaumburger Land", und gegen Einzelmaßnahmen. Moderne Konzepte wie Carsharing und Bürgerbusse müssten individuell beleuchtet werden. Berlin schaffe nur den Rahmen. Für Applaussalven sorgte Ingo Knieper. In einer flammenden Rede sprach der Vorsitzende des Bad Nenndorfer SPD-Ortsvereins von einem "enormen Vertrauensbeweis" der Bürger in die hiesigen Sozialdemokraten und ihren Nachwuchs, die "kleinen und großen Dinge zu gestalten". Aus dem politischen Anpassungsprozess an neue Herausforderungen werde die SPD gestärkt hervorgehen. Zur Kurhausdebatte sagte Knieper, dass seine Partei ihrer Haltung treu geblieben sei. Erst unter dem Aspekt einer "soliden betriebswirtschaftlichen Aufstellung aller Kosten" ließe sich eine Entscheidung treffen. Er gehe von mehr als acht Millionen Euro Gesamtkosten aus. Kritik gab es für die Verwaltung, weil sie erst im November – auf Nachfrage im Jugendausschuss – bekanntgegeben hatte, dass im kommenden Sommer 33 Kindergartenplätze fehlen: "Wie soll Politik handeln und mit der Verwaltung vertrauensvoll zusammenarbeiten, wenn solch wichtigen Informationen zurückgehalten werden?" Seinen Lob richtete der Ortsvereinsvorsitzende an den nicht mehr im Rat aktiven Husmann, der mit der Fraktion Großes geleistet habe: "Du hast die Samtgemeindepolitik, besonders die Bildungspolitik, wie kaum ein anderer geprägt." Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an