OBERNKIRCHEN (wa). Obernkirchen, das Herz Schaumburgs mit dem schönsten Ausblick über Bückeburg bis hinüber zum Kaiser Wilhelm-Denkmal. Gelegen unterhalb des Bückeberges, dem kleinen Stiftswald mittendrin und dem Ausläufer am Freizeitzentrum Berghütte in Krainhagen. Naherholung für Wald und Wiesenlustige ist hier Programm. Aber auch die Innenstadt bietet mit Wochenmarkt und den großen Anbietern drum herum alles, was man zum Leben braucht. Die vielfältig engagierten Vereine und die unermüdlichen Ehrenamtlichen im Bereich Kultur, Bildung und Sport sind herausragend. Was erwartet die Bürger im neuen Jahr und was wird an 2016 erinnern? Ein Gespräch mit dem Bürgermeister. Schaumburger Wochenblatt (SW): An welchen Stellen wird im neuen Jahr investiert? Oliver Schäfer (OS): In der Grundschule und der Sporthalle nebenan wird die Beleuchtung mit Fördermitteln in einem ersten Schritt erneuert. Wir schaffen damit eine Verbesserung für den Unterricht der Grundschüler und auch für die Hallennutzer und senken unsere Kosten. Weiterhin wollen wir unsere Straßenbeleuchtung auf den neusten Stand bringen. Dieses erfordert entsprechende Eigenmittel, damit zusammen mit Fördergeldern die Stadt mittelfristig von Kosten befreit werden kann. Das alles kann man auch unter Haushaltskonsolidierung zusammenfassen. Unser Berater sagte damals, es muss auch gepflanzt werden um Erfolge in der Zukunft zu ernten. Eine Großmaßnahme wird die Regenwasserkanalsanierung im Zuge des Ausbaus der K11 der Eilsener Straße für die Stadt Obernkirchen in den kommenden beiden Jahren sein. Diese Maßnahme wird allein mit 700.000 EUR zu Buche schlagen. SW: Gibt es Kürzungen? OS: Der Grundsatz der sparsamen Haushaltsführung gilt für die Stadt Obernkirchen weiterhin, auch wenn die letzten drei Jahre erheblich besser ausgefallen waren als vorausgeplant. Die Jahre 2013 – 2016 waren demnach nahezu ausgeglichen. Die Haushaltsansätze im Entwurf 2017/2018 werden auf der Basis des Durchschnittes der letzten fünf Jahre gedeckelt. Nur sehr eingeschränkt werden Ansätze höher liegen. Bewusste Kürzungen sind derzeit nicht eingeplant. OS: Ich habe immer mitgeteilt, dass die Firma Rossmann wieder nach Obernkirchen zurückkommt. Zwischenzeitlich regelmäßig auftauchende, anderslautende Stimmen in der Stadt muss man dann auch überhören können. Ich bin dankbar, dass der vormalige Grundstückseigentümer das Interesse der Stadt aufgenommen hat und dass es nun zu einem erfolgreichen Abschluss in 2017 führen wird. Grund für die Wiederansiedelung ist der etablierte Standort "Rösertor". Es hat sich durch die Wiederansiedelung von Rossmann herausgestellt, dass die Entscheidung für diesen Einkaufsstandort für die Stadt richtig war. SW: Anfang April soll es eröffnet werden. Konnten Sie bei der Stadt bereits eindeutig feststellen, dass sich aufgrund des Neubaus in Richtung Zuzug von neuen Einwohnern etwas getan hat? OS: Wir haben Neubauten, Käufe von Alt-Immobilien und Zuzüge von Mitarbeitern des neuen Klinikums bereits seit Jahresbeginn in unserer Stadt feststellen können. Obernkirchen ist ein attraktiver Wohnstandort im Herzen Schaumburgs mit kurzen Wegen zur Arbeit und zahlreichen Möglichkeiten der Naherholung. SW: Gibt es neue Bus-Linien im Zuge des Klinikneubaus? OS: Diese Frage muss der Landkreis Schaumburg in seiner Zuständigkeit für den ÖPNV beantworten. Nach meinen Informationen soll es neue Verkehrsbeziehungen geben. Die Linien des regulären ÖPNV werden in 2017 um ein Stadtbussystem in Obernkirchen ergänzt. Dieses System soll werktags von Montag bis Freitag mehrere Touren in Obernkirchen umfassen. Nicht nur das Klinikum soll angefahren werden, sondern auch alle Nahversorgungsstandorte in Obernkirchen. OS: Die Veranstaltung war ein Erfolg. Der Ausschuss für Bürger und Bildung hat empfohlen, 2018 eine dritte Auflage folgen zu lassen. Sicher ist, dass der Kirchplatz aufgrund seiner Attraktivität in das Programm integriert werden muss. Die Zuschauer waren mit dem Angebot zufrieden, sonst wären sie nicht so zahlreich trotz des schlechteren Wetters gegenüber dem Auftakt in 2014 vor den Bühnen in der Innenstadt geblieben. Musikalisch sind wir auf dem richtigen Weg und die erste Auflage der Obernkirchener Grillmeisterschaft war ein voller Erfolg und wird beim nächsten Mal mit eingeplant werden können. SW: Wie ist die Stadt Obernkirchen mit der Flüchtlingssituation umgegangen? OS: Ein großes Lob gilt den ehrenamtlich Tätigkeiten in unserer Stadt. Besonders möchte ich das Netzwerk "Obernkirchen-hilft" auch für alle anderen erwähnen. Diese Ergänzung des Hauptamtes hat geholfen, diese große Aufgabe zu meistern. Der persönliche Einsatz hat die offiziellen Stellen tatkräftig unterstützt. Auch jetzt werden noch ergänzend Deutsch-Kurse angeboten. Wir schaffen das, konnte nur von unten, vor Ort so funktionieren. Von oben kam da weniger. Darum hat es ja immer wieder Appelle von Verantwortlichen gegeben, Worten auch Taten folgen zu lassen. Es bleibt nach wie vor eine Menge zu tun. Obwohl die Verantwortlichkeiten klar vorgegeben sind, kommen immer wieder zusätzliche Anforderungen auf die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu. Unsere Hauptarbeit wechselt derzeit von der Wohnungsunterbringung der Familien und alleinstehender Personen hin zur Betreuung der Kinder in den Kindertagesstätten und der Unterrichtung in der Grundschule. SW: Was erwartet die Bürger im neuen Jahr an Veranstaltungen? OS: 2017 ist ein besonderes Jahr für Obernkirchen. Das Stift Obernkirchen begeht sein 850-jähriges Jubiläum am 10. Februar. Das ist für die Stadt gleichbedeutend mit der ersten urkundlichen Erwähnung. Das ist ein kulturgeschichtlicher Höhepunkt in unserer Stadt. Ende April wird es das La-Flèche-Park-Fest geben. Unser Fest der leisen und besonderen Töne. Der Park wird sicherlich wieder viele kulturelle Highlights bieten. SW: Welche Kernthemen stehen bei der Stadt Obernkirchen im neuen Jahr auf dem Plan? OS: Die begonnenen baulichen Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung in Vehlen rund um die Feuerwehr und die Dorfgemeinschaftsanlage sowie die Straßenumbauten und der Friedhofsvorplatz werden abgeschlossen. Der Ortsmittelpunkt wird dann viel gewonnen haben. Vielleicht kommen noch weitere private oder auch kirchliche Maßnahmen neu hinzu. Die Förderungen des Landes für Kirchen wurden in diesem Jahr neu gefasst. Weiterhin wollen wir die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten in der Innenstadt weiter vorantreiben. Leider gestaltet sich der beschlossene Eigentumserwerb bei einem zentralen Grundstück in der Friedrich-Ebert-Straße durch die Obernkirchener Stadtentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft sehr zäh und erheblich schwieriger als gedacht. Die Grundstücksangelegenheit blockiert die bauliche und baurechtliche Entwicklung dort erheblich. Ich hoffe, dass eine Lösung in absehbarer Zeit erzielt werden kann, damit dort sich neues Wohnen und Geschäftsleben entwickeln kann. Die Investoren stehen bereit. Der Umzug der Polizei in die Lange Straße 1 wird in Punkto Sicherheit und Bürgernähe eine erhebliche Veränderung in der Innenstadt bedeuten. Wichtig ist, dass das Land Niedersachsen eine ersthafte Vermarktung des bisherigen denkmalgeschützten Standortes vorantreibt. Letztlich soll der Umbau des ehemaligen Discounters am Bornemannplatz starten. Die Förderung des Projekts ist über das Programm "Kleinere Städte und Gemeinden" grundsätzlich abgeklärt. Die konkrete Förderungszusage erwarten wir im ersten Halbjahr.
Ich hoffe, dass die weiteren Wohnprojekte in der Nähe der Stadt bzw. des Klinikums ebenfalls die Attraktivität unseres Wohnstandortes weiter erhöhen. Stichwort Öffentlicher Nahverkehr Im nächsten Jahr ist auch wieder Bürgerschützenfest. Die Bürgerschützen wollen ihr Angebot gerade auf junge Menschen hin verändern. Ich unterstütze diese Ideen. 2015 hat man schon gemerkt, dass der Schritt der Verjüngung in die richtige Richtung geht. Daneben gibt es viele andere Veranstaltungen in unserer Stadt, alle nachzulesen und zu finden unter http://veranstaltungskalender.obk-info.de