Nachdem sich die Stadt schon recht weitgehend mit dem "gewaltigen Schritt" eines Krippenneubaus am Straußweg auseinandergesetzt hatte, kaufte sie Mitte des Jahres das Gebäude der ehemaligen Blindowschule an der Hinüberstraße. Nach den erforderlichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sollen dort insgesamt 150 Kinder einen Betreuungsplatz erhalten. Die ersten Gruppen sollen zum 1. August 2017 einziehen. "Eine Maßnahme, die uns insgesamt knapp 5,4 Millionen Euro kosten wird. Aber damit können wir den aktuellen Bedarf nach fünf Krippengruppen und zusätzlichen Hortplätzen gerecht werden", so der Bürgermeister.
Des Weiteren hat die Stadt in 2016 viele Einzelbauvorhaben in Angriff genommen. "Mit unterschiedlichsten Maßnahmen bemühen wir uns bauliche Lücken und Missstände auszugleichen", sagt Brombach. So sorgen Bauprojekte in der Friedrich-Bach-Straße und in der Wallstraße für zusätzlichen Wohnraum, ebenso wie neu ausgewiesene Bauplätze in Gebiet Evesen. Außerdem wurden bei Vorhaben in der Scharnhorststraße, Steinberger Straße, im Oberwallweg und Am Meierhof zahlreiche Straßen ausgebaut oder erneuert. Bedauerlich findet Reiner Brombach, dass das Projekt "Mehrgenerationenhaus" mangels eines geeigneten Standortes in Bückeburg keinen positiven Abschluss gefunden hat. "Die grundsätzliche Idee eines Mehrgenerationenhauses ist von Verwaltung und Rat ausdrücklich begrüßt worden", so der Bürgermeister. "Zukünftigen Investoren steht die Stadt gerne bei den Planungen positiv begleitend zur Seite." In Atem gehalten hat Bückeburg das Thema "Bundesverkehrswegeplan". Hier stehen mit der Verabschiedung durch den Bund Anfang Dezember die Wege für einen trassenfernen Ausbau im Bereich des Möglichen. Dies hätte weitreichende Konsequenzen auf die Landschaftsgestaltung, den Naturschutz sowie auf die Wohnsituation in Bückeburg und Umgebung. Eine Option, die für Reiner Brombach "völlig unerträglich" ist. Er bedauert, dass bei den Planungen oft nur "im Großen" und somit an Erfüllung des Deutschland-Taktes gedacht werden und weniger an die Details, die die Menschen vor Ort beträfen. Trotz allem hofft der Bürgermeister, dass der nun zuständige Bundesrat als Ländervertretung die lokalen Interessen stärker berücksichtigt. "In der Detailplanung liegt da in den nächsten zehn Jahren noch viel Arbeit vor uns", ist sich das Stadtoberhaupt sicher. Nach der Kommunalwahl im September steht die Mehrheitsgruppe von SPD und Grünen mit nur einer Stimme mehr der CDU-Fraktion sowie der Gruppe aus FDP, WiR und BfB gegenüber. Die daraus resultierenden veränderten Verteilungen in den Ausschüssen sieht Reiner Brombach aber nicht als großes Problem an. "Ich bin trotz allem guter Hoffnung, dass das positive Zusammenwirken aller Parteien und Gruppierungen wie bisher weiter geht. Im Rat steht die Verantwortung gegenüber den Bürgern für uns alle im Vorgrund", betont er. Ein großes Highlight für die Stadt war Anfang Mai das 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Sablé-sur-Sarthe. Vier Tage lang wurde gemeinsam mit einer großen Delegation aus Frankreich gefeiert. Krönender Abschluss war der große deutsch-französische Abend im Rathaussaal sowie die feierliche Erneuerung der Partnerschaft mit Sablés Bürgermeister Claude Perrinelle. Sicher seien mittlerweile andere Punkte als vor 50 Jahren wichtig beim gemeinsamen Austausch, meint Brombach. Überflüssig sei die länderübergreifende Freundschaft dennoch keineswegs. "Ich halte die Städtepartnerschaften sowohl mit Sablé als auch mit dem niederländischen Nieuwerkerk für dringend erforderlich für ein friedvolles Zusammenleben in Europa und für die gemeinsame Bewältigung von Probleme in der heutigen Zeit gemeinsam", so der Bürgermeister. Im kulturellen Bereich kann Bückeburg auf eine Reihe von erfolgreichen Veranstaltungen zurückblicken. Mitte September feierte die große "Rock im Bergbad"-Party mit über 1.000 Besuchern ihre Premiere. "Ein Riesenerfolg, der auf viel Zustimmung in der Bevölkerung gestoßen ist." Kurz danach schloss sich die "Lange Nacht der Kultur" an, die bei traumhaftem Wetter wieder zahllose Besucher in die Innenstadt lockte. Ebenfalls erfolgreich präsentierte sich der Bühnensommer mit seinen drei Veranstaltungen. Für zusätzliches Programm sorgten ferner das Museum Bückeburg sowie das Hubschraubermuseum mit diversen Aktionen. Besonders freut sich das Reiner Brombach über die gute Entwicklung der Flüchtlingssituation in der Stadt. Derzeit sind knapp 300 Menschen in Bückeburg untergebracht; etwa 250 in dezentralen Unterkünften und rund 50 in der Herderschule. Ohne den großen Einsatz von AWO, DRK sowie zahlreicher anderer Vereinigungen sei dies aber nicht zu bewältigen gewesen. "Es hat so eine positive Stimmung und so viel Hilfsbereitschaft in der Gesellschaft gegeben. Dafür möchte ich allen ein herzliches Dankeschön aussprechen." Ehrenamtliches Engagement sei ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft, so Brombach. Dies beträfe alle Bereiche, egal ob Soziales, Kulturelles, Sportliches oder beispielsweise auch die Freiwillige Feuerwehr. "Freiwillige Leistungen sind die Grundlage für unser gesellschaftliches Zusammenleben und die positiven Entwicklungen in unserer Stadt", betont der Bürgermeister. Im kommenden Jahr gilt es für die Nachnutzung des Krankenhausareals eine Lösung zu finden. "Hier ist noch nichts entschieden worden", betont Brombach. Vorstellbar sei die Schaffung neuen Wohnraums, allerdings könne dafür das bestehende Gebäude nicht erhalten werden. Weiterhin erwartet die Stadtverwaltung ein halbjährlicher Ausnahmezustand aufgrund von geplanten Sanierungsarbeiten im Bauamtsgebäude. Die betroffenen Mitarbeiter würden für die entsprechende Zeitspanne auf das Rathausgebäude, die Hofapotheke sowie auf Räume im Gebäude der Gelateria Cortina verteilt werden. "Für die Besucher sind die Mitarbeiter aber trotzdem erreichbar", versichert der Bürgermeister. Text/Foto: sk