POHLE (al). Die drei Schafböcke, die vor dem vorletzten Wochenende für Aufregung im Raum Lauenau/Pohle sorgten, haben ein weiteres spannendes Kapitel hinter sich. Weil sie auf der Weide von Tierhalter Helmut Homberg nicht bleiben konnten, besorgte der Tierschutzverein Bad Nenndorf und Umgebung eine außerhalb des Kreisgebiets liegende Pflegestelle. Der Transport war nicht einfach.
Wie berichtet, hatte die Polizei mit der Hilfe von Homberg und dessen Schaf die Ausreißer zunächst einfangen können. Doch die Suche nach dem Eigentümer verlief bislang ergebnislos, da die Tiere auch keine Ohrmarken trugen. Vereinsvorsitzende Jutta Schneider nahm deshalb das Heft in die Hand. Mit ihrem Kastenwagen wollte sie die drei braunen Hörnerträger in neue Obhut bringen. Doch selbst Hombergs zahmes Schaf und allerlei List konnten zunächst nichts ausrichten. Erst mit viel Mühe und mit Hilfe eines mobilen Zauns ließen sie sich in einen kleinen Stall treiben. Unterdessen war Tierarzt Lothar Abele gerufen worden: Er sollte den unverändert tobenden Böcken Beruhigungsspritzen verpassen: "Die hauen mir doch sonst meinen Wagen zusammen", fürchtete Schneider. Doch die leichte Betäubung erwies sich schon als nützlich, um das Trio überhaupt ins Auto zu bugsieren. Mutig hatte die Vorsitzende den Tieren Hundehalsbänder umgelegt, obwohl sie dabei permanent ihre Schienbeine durch boxende Hörner in Gefahr sah. Als die Spritzen ihre Wirkung zeigten, mussten die Böcke zum Teil zu Zweit zum Wagen gebracht und ins Innere gehievt werden. Dort lagen sie offenbar erschöpft auf der Ladefläche. Nach einer halbstündigen Autofahrt war das neue Domizil erreicht. Polizei und Tierschutzverein aber suchen auch weiterhin nach dem Eigentümer der Tiere. Hinweise nehmen die Ordnungshüter in Lauenau unter 05043/5444 oder der Tierschutzverein unter 05723/82 902 entgegen. Allerdings dürfte den Halter neben seinem vierbeinigen Besitz noch eine ordentliche Rechnung erwarten. Denn so ganz kostenlos wird die zeitweilige Schafbetreuung einschließlich aller Nebenmaßnahmen nicht zu haben sein.Foto: al