1. Rote Mützen und weiße Bärte soweit das Auge reicht

    "Wir müssen draußen bleiben": Weihnachtsmänner in Kirchen nicht sehr beliebt

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    RINTELN (km). Bevor am Heiligen Abend der Weihnachtsmann kommt, werden, Jahr für Jahr aufs neue, in vielen Familien viele Fragen gestellt. Vor allem von den Kindern natürlich: Woher kommt er, wo wohnt er - am Nordpol etwa? - Und auf zahllose weitere Fragen gibt es ebenso viele verschiedene Antworten. Wenn man die Kernfrage, ob es den "wahren" Weihnachtsmann denn überhaupt wirklich gebe, einmal zurückstellt, dann lässt sich zumindest eines definitiv feststellen: "Falsche" Weihnachtsmänner gibt es ohne jeden Zweifel mehr als genug. Papi zum Beipiel oder Onkel Ewald und den ehemaligen Bürgermeister. Und - man höre und staune - sogar Weihnachtsfrauen wurden schon gesichtet - mit Bart und allem drum und dran. In Proporz heischenden Zeiten eigentlich doch eine Selbstverständlichkeit, oder? - In und vor den Geschäften der Kaufleute indessen, deren Kassen zur Weihnachtszeit bekanntlich süßer klingeln denn je, tummeln sich die roten Kameraden ebenso wie bei abertausenden von Weihnachtsfeiern, -märkten, -basaren oder -ausstellungen, in den Zeitungen und im Fernsehen. Ja, wo eigentlich nicht? - Doch, einen Ort gibt es schon, an dem Weihnachtsmänner nicht unbedingt gern gesehen sind: In den Kirchen heißt es: "Wir müssen draußen bleiben!" Denn mit den christlichen Aspekten des Weihnachtsfestes hat der Weihnachtsmann herzlich wenig zu tun. Eher im Gegenteil: Der Weihnachtsmann, mal auch verwechselt mit dem Nikolaus oder gar dem Knecht Ruprecht, hat eher etwas Schrilles, ja, etwas Gespenstisches an sich - was er durch seine bekannte Großzügigkeit freilich fein zu kaschieren weiß. Sei diabolischer Persönlichkeits-Anteil findet sich zum Beispiel unübersehbar in einigen Synonymen aus anderen Breiten oder anderen Zeiten wieder. Anderswo heißt der "Krampus" (in Österreich) auch schon mal Hans Muff, Pelzmärtel, Aschenklas oder gar Belzenruppert. Bei aller Großmut zum Fest der Liebe ist unser "Belzenruppert" daher bei der kirchlichen Geistlichkeit eben nicht gerade beliebt - schon gar nicht, wenn er etwa mit einem "Christkind" an der Hand einher schreitet, wie unlängst bei einer Weihnachtsfeier der intolerablen Fall illustriert wurde. "In so einem Moment," gestand ein Geistlicher, "habe ich ein Problem." - Richtig profan wird es unterdessen, wenn man die niederschmetternde Tatsache gewärtigt, dass die Figur des Weihnachtsmanns... von Coca Cola erfunden worden ist: Der rot gewandete Mann mit dem weißen Rauschebart war 1931 erstmal im Rahmen einer großen Werbeaktion in den Blickpunkt der Öffentlichkeit getreten. Seitem hat es rund um den Globus eine regelrechte Inflation gegeben: In diesen Tagen sind die roten Mützen aus dem Straßenbild kaum noch wegzudenken. Und den meisten Bürgern ist das gerade recht. Was auch immer Theologen gegen den "Krampus" einzuwenden haben - er wird auch in Zukunft zum Wohlgefallen der Menschen auf Erden ... bei jeder Weihnachtsparty zu den beliebtesten Gästen gehören. Foto: km

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